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l%C3%BCdecke-a8699a43?trk=profile-badge">Volker Lüdecke

1.8.23

Neuerscheinung Mephisto-Trilogie Teil III

Link zum Buch

 Band 11 meiner Reihe THEATERTEXTE ist auch als ebook erhältlich. Ein paar Sätze zu dieser Arbeit:

Als ich das Stück "Mephisto und die weise Frau" geschrieben habe, lebten wir noch in einer ganz anderen, scheinbar heileren Welt. Die Frage des Klimawandels schien nur eine Frage des persönlichen Engagements zu sein, um der fortschreitenden negativen Entwicklung Einhalt zu gebieten.

Dann kam meine Entscheidung, weiter an dem Stoff zu schreiben, aber das war gleichzeitig der Moment als mir klarwurde, dass wir zu spät agieren und alles viel dringlicher auf die Tagesordnung setzen müssten, weil tatsächlich unvorstellbares Leid für die ärmsten Teile der Weltbevölkerung drohten. Das Ende von nett und lustig war angezeigt.

Das Schockierende gehört sicherlich nicht zu den Stilmitteln aktueller Dramaturgien, weshalb ich in meinen autobiografischen Essays "Im Wurmloch" eine solche Dramaturgie angeregt habe. 

Ein neues Verständnis von Theater, nämlich ein aufrüttelndes, beunruhigendes Bühnengeschehen zu probieren, weg von den reinen Denksportaufgaben und allzu vorhersehbaren Messages, die zu jener gähnenden LANGEWEILE führen, welche das zeitgenössische Schauspieltheater ausstrahlt.

Die Hundescheiße im Gesicht einer Kritikerin darf natürlich nur im übertragenen Sinn verabreicht werden, allein durch das Geschehen auf der Bühne. Weil man sich nicht einfach distanziert entziehen kann, weil allen Zuschauern gleichzeitig etwas geschieht, das ihre Routine bricht. Das Anarchische braucht nicht den Kontrollverlust, sondern den Schockmoment, eine echte Strapaze für die abgebrühten, mit allen Wassern gewaschenen Konsumjunkies im Zuschauerraum.

Die Dramaturgie der Mephisto-Trilogie mit Teil II "Kaventsmann und die Faust im Kopf" und Teil III "Being Mensch" habe ich der Lage angepasst, in der wir uns leider befinden. Während der durchschnittliche Europäer noch Muße hat, darüber zu debattieren und zu seiner kritischen Unterhaltung ins Theater zu gehen, begeben sich an anderen Orten Menschen auf die Flucht, weil sie den Tod vor Augen haben. Und nein, es war nicht immer so. 

Volker Lüdecke, imma in Berlin