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l%C3%BCdecke-a8699a43?trk=profile-badge">Volker Lüdecke

8.10.10

Badelatschen


Bewerbung als Pressesprecher für Stuttgart 21. Berlin, den 08.10.2010

Lieber Bürgermeister von Stuttgart,

zufällig habe ich bei ntv erfahren, dass Sie einen Pressesprecher suchen. Da ich zurzeit sowieso eine Nebentätigkeit suche, habe ich mich entschlossen, mich auch bei Ihnen zu bewerben. Zwar wohne ich in Berlin, aber mit der Bahn wäre ich auch immer rechtzeitig in Stuttgart, wenn es nötig ist.

Ich bin auch ein begeisterter Freund von Stuttgart21, weil ich es gut finde, wenn der Steuerzahler der Deutschen Bahn vor ihrem Börsengang noch mal mit ein paar Milliarden unter die Arme greift. Außerdem steht ja so ein Bauwerk ein paar Jahre, wie man an dem alten Kopfbahnhof sieht.

Für mehr Bürgerakzeptanz schlage ich vor, dass die Bahnhöfe generell geschont werden, nicht nur in Stuttgart. Auch in Berlin sollten Fahrgäste verpflichtet werden, nicht mehr mit Straßenschuhen, Stiefeln und Kofferrollen die Bahnsteige abzunutzen.

Als Lösung des generellen Bahnhofproblems schlage ich deshalb vor, dass in Zukunft Fahrgäste im Bahnhofsbereich entweder Badelatschen tragen, oder Hausschuhe. Eventuell auch dicke Socken (aber nur gewaschene).

Wer keine Badelatschen dabei hat, darf erst gar nicht ein- oder umsteigen. Am Bahnhofseingang würde dafür eine Kontrolle vorgesehen. Gegen Gebühr kann bei Nichtbeachtung der Vorschriften ein Paar ausgeliehen werden. Siehe Gebührenordnung.
Für Fahrgäste, die von außerhalb der Badelatschenzone anreisen, sollten gleich bei der Ticketkontrolle Einwegbadelatschen kostenlos überreicht werden.

Falls die Verhandlungen über Stuttgart 21 nach den beschriebenen Maßnahmen auch weiterhin stocken sollten, käme ein Wegfall des Stuttgarters Bahnhofs in Betracht.

Bürger, die auf der einen Seite ihrem historischen Bahnhof den Garaus machen wollen, oder auf der anderen Seite ein großes Bahnhofsprojekt verhindern wollen, haben generell keinen Bahnhof verdient.
Stuttgart ohne Bahnhof wäre auch kostengünstiger. Ein Zubringer per Autobus zum Bahnhof außerhalb von Stuttgart wäre eine ökonomisch sinnvolle Lösung und würde Bahnreisenden nebenbei ein Gefühl von Airport vermitteln.
Aber nur, wenn man sich nicht einigen kann!

In der Hoffnung, Sie mit meinen Lösungsvorschlägen überzeugt zu haben, erwarte ich Ihr Stellenangebot.

Mit freundlichen Grüßen,

Volker Lüdecke

24.8.10

Erfahrungen auf der Intensivstation

Aus aktuellem Anlass der drei mutmaßlich durch im Krankenhaus erworbene Keime verstorbenen Babys an der Uniklinik in Mainz kann ich nicht mehr verschweigen, was mir dort im Sommer vergangenen Jahres auf der Intensivstation widerfuhr, als ich dort wegen einer Operation drei Tage versorgt wurde.

Vorerst möchte ich aber zum Ausdruck bringen, wie überaus kompetent, hilfreich und freundlich die regulären Krankenschwestern, Pfleger und Ärzte mich dort medizinisch betreut hatten.

Es war der zweite Tag auf der Intensiv- oder Aufwachstation, wo ich tags zuvor nach achtstündiger Narkose aufgewacht war. Ich lag dort mit zahlreichen Kanülen und Überwachungsgeräten verkabelt und erhielt von Krankenschwestern Betreuung, die sich jeweils mit Namen vorstellten und sehr freundlich und hilfreich waren. Doch dann kam ein Mann in mein Zimmer, der sich nicht vorstellte, aber behauptete, er müsse einen Bluttest durchführen. Er drehte sich von mir weg, nestelte verstohlen an einem Tester herum, dann drehte er sich zu mir und stach mich damit in den Finger. Dann ging er wortlos hinaus.

Meine Hand schwoll sofort an. Wenig später kam er zurück und behauptete, er müsse noch mal einen Bluttest durchführen. Diesmal wollte er in die andere Hand stechen. Ich verweigerte das. Er stach daher noch mal in die geschwollene Hand. Dann trug er unaufgefordert mein auf dem Nachtisch stehendes Essen und Trinken hinaus, kam mit einer Suppe zurück und behauptete, er müsse mich füttern.

Ich verweigerte die Nahrungsaufnahme, da ich zuvor schon selbstständig essen konnte. Ich sagte ihm, dass meine Frau gleich da sein werde. Er wollte mich fast zwingen zu essen, da kam zum Glück meine Frau herein und er verließ augenblicklich mein Zimmer. Von der Suppe habe ich keinen Schluck getrunken. Bald kam die reguläre Krankenschwester und war sehr erstaunt über meine geschwollene Hand, die sie dann versorgte. Zu ihrem „Kollegen“, den ich danach nicht wieder traf, äußerte sie sich nicht.

Für mich hatte diese Begegnung etwas Unheimliches und Bedrohliches, da ich noch sehr geschwächt war und mich gegen diese Person kaum wehren konnte. Unheimlich auch besonders, weil sich jemand vom Krankenhauspersonal (nehme ich an) ungehindert Zugang zur Intensivmedizin verschaffen kann, um dort seine Spielchen (aus welchen Motiven auch immer) mit wehrlosen Patienten zu treiben.

In meinen Augen könnte sich eine solche Person auch Zugang zu anderen Stationen mit wehrlosen Patienten verschaffen. Der gute Ruf des Uniklinikums Mainz und der Ruf seiner zahlreichen hervorragend arbeitenden Mitarbeiter darf nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Allerdings zeigen die drei mutmaßlich an mit Darmbakterien verunreinigten Infusionen verstorbenen Babys, wie ausgeliefert und daher extrem schützenswert der Krankenhausbereich sein muss!

Falls dort ein Irrer „Gott“ spielen sollte, muss er unbedingt selbst auf eine geschlossene Station verlegt werden!

Trauer um drei vernichtete Leben!

Und auch Trauer und Betroffenheit unabhängig davon auch aus anderem Anlass: wegen des Todes von Christoph Schlingensief.
Wie ich ihn in Berlin erlebt habe, hatte er zeitweise das in Ideologien erstarrte Theater zu einem lebendigen Abenteuerspielplatz für erwachsene Kinder verwandelt, und darin selbst immer die Rolle des „Bandenchefs“ übernommen. Eine vergnüglich kindliche Kunstform, die viel zu früh ein tragisches Ende findet!

6.8.10

Danke Bill, danke Warren!

Es ist Zeit für einen privaten Brief, der die Öffentlichkeit nichts angeht. Wow, Jungs, wie ihr die Milliardäre beleuchtet, das ist genial, eine fantastische Imagekampagne! Das ist clever! Ihr werdet Milliarden damit machen.
Und gleichzeitig unterstützt ihr tatsächlich die Wohltätigkeit, die Armen dieser Welt, die NGo´s , die vielen Initiativen für eine bessere Welt, die dringend auf Kohle warten.
Ihr werdet es schaffen, dass Malaria ein Riesen Geschäft wird, genauso wie Aids. Ich sehe das wie ihr, einfach nur pragmatisch. Helfen kostet Geld, und das muss verdient werden. Wie könnte jemand helfen, der selber nichts hat?
Deshalb hatte ich ja alle Großbankhofbesitzer im Friedrichsheim ermuntert, auf euren virtuellen Zug aufzuspringen. Leider haben die Patienten hier in Germany das immer noch nicht kapiert.
OK, ihr hättet das bestimmt besser gemacht, ich weiß. Einfach die Leute zu einem Beefsteak einladen, ihnen so viel Fleisch auf den Teller legen, dass sie davon kotzen müssen.
Und dann den Eimer halten und sagen: „Gib die Hälfte, gib einfach nur die Hälfte!“

30.6.10

Gauck---Chance für Die Linke


Seltsam anzuschauen, wie eine Partei die sich ihr bietende Chance einer historischen Erneuerung, die mit der Abwahl ihrer totalitären Vergangenheit durch die Präsidentenwahl Gaucks ungeheure Glaubwürdigkeit gewinnen könnte, stattdessen lieber die eigene Selbstzerstörung inszeniert.
Da der Betrachter dieses politischen Bühnengeschehens und des darin nahenden Verhängnisses den Handelnden zurufen möchte, „Haltet ein!“, oder „Seid ihr blind?“ führen sich die Protagonisten lieber als kleinkarierte Kleinbürger in ihrer grotesken Selbstgerechtigkeit selbst vor, als Politiker, deren geistiger Horizont über das eigene Parteiprogramm nicht hinausreicht.
Daher kann man den heutigen Tag vielleicht schon heute als das Datum in die Geschichtsbücher eintragen, an dem „Die Linke“ begann, sich aus der politischen Landschaft dieser Republik zu verabschieden.
„Leider?“ Ihr Verdienst mag gewesen sein, dass sie einer Sozialdemokratie Themen aufgezwungen hat, die diese Partei in ihrem Parteiklüngel längst übersehen hatte. Aber den gleichen Effekt können auch außerparlamentarische soziale Bewegungen erreichen, ohne jenes anachronistische Ideologiegetöse, das sich fürchterlich arrogant über andere erhebt.

7.6.10

Gauck for president!!!!

Diese lästigen Debatten der Politik zu bedienen, ist nur bei besonders wichtigen Entscheidungen geboten. Es wird ja schon hinreichend darauf hingewiesen, dass Joachim Gauck der einzige geeignete Präsident für unsere Gesellschaft sein kann. Dem ist von Herzen hinzuzufügen, dass dieses Wunder geschehen soll!
Aber eine andere riesige Chance für unsere ehemals totalitären Gesellschaften droht ungenutzt vorüberzugehen: Hilfe für unsere polnischen Nachbarn, die gegen eine mächtige Naturkatastrophe kämpfen, die mit entfesselten Strömen und Überschwemmungen zu kämpfen haben.
Es wird höchste Zeit, dass wir alle die einmalige Chance erkennen, die Herzen der polnischen Bevölkerung nach dem Grauen des Krieges wieder zu gewinnen! Um eine wahrhaftige Freundschaft zwischen Polen und Deutschen zu begründen! Wir müssen an ihrer Seite stehen!
Wo bleiben die medienwirksamen Aufrufe zur nachbarschaftlichen Hilfe? Es ist unerträglich, dass bisher viel zu wenig getan wird. Gott, schütze uns vor diesen Idioten in Amt und Würden! Amen

4.6.10

Theaterbeschimpfung?

Theaterbeschimpfung ist keine Publikumsbeschimpfung, weil Handkes Publikumsbeschimpfung aus heutiger Sicht nur eine arrogante Haltung der Theaterschaffenden gegenüber dem Urteilsvermögen und Intellekt ihres Publikums beweisen würde.
Die Verhältnisse haben sich seitdem insofern geändert, dass im Gegenteil die Theater als Trutzburgen feudaler Interessen erscheinen, in denen Großfürsten in einer Art und Weise regieren, wie es sich kein Mensch aus dem Publikum von seinem gewöhnlichen Arbeitgeber bieten lassen würde. Die Frage daraus stellt sich von selbst: wer ist eigentlich fortschrittlicher, die Theaterschaffenden in ihrer messianischen, anachronistischen Mission, oder ein Publikum mit seinem Gourmet ähnlichen Kulturinteresse?
Dass es noch um Wahrheit oder um die Darstellung „von echten Menschen“ gehen sollte, wie es als Fazit des diesjährigen Berliner Theatertreffens von sich selbst widersprechenden Kritikern gefordert wurde, ist aus dieser Sicht der Dinge obsolet: natürlich geht es grundsätzlich nicht mehr um andere, um eine seriöse Erkundung von Wirklichkeit. Sie ist ja auch in ihrem rasanten Ablauf von wechselnden Veränderungen viel spannender geworden, als die meisten schöpferischen Produkte des Theaterbetriebs zu bieten hätten. Nein, Großfürsten kümmerten sich schon immer eher um ihr eigenes Ego, als um die Lebensumstände der Menschen in ihrem Machtbezirk.
Vergleichbare Selbstherrlichkeit findet sich nur in den Logen der bedeutenden Sendeanstalten, wo sich ähnliche Szenen von Regentschaft abspielen wie hinter staubigen Theaterkulissen. Nur reiten diese Gottheiten viel unverblümter ihr privates Steckenpferd und toben sich so unerschütterlich ungeniert aus, was ihre Unerreichbarkeit im Sinne einer technischen Distanz erklären mag. Die Quote schwebt dennoch immer über ihnen, wodurch sie strukturell demokratischer sind, als die Fürsten auf Lebenszeit, die vielleicht in ihrer Karriere als Theaterleiter mal ein oder zwei sehenswerte Inszenierungen gemacht haben, und sich an den einen oder anderen relevanten Autor angehängt haben.

Eine Beschimpfung dieser öffentlichen Kulturdebakel seitens eines längst emanzipierten Publikums verlangt allerdings eine freiwillige Anstrengung, die nicht jedem Zuschauer zuzumuten ist. Der Gourmet lässt sich daher am liebsten durch gute Schauspielerleistungen verwöhnen, denn sie bilden die Schnittstelle zu seinem Sinneserlebnis und erscheinen beinahe wertfrei. Die Inszenierungen sind dabei schon fast egal, wenn sich ein nahezu privates Verhältnis zwischen Schauspieler/innen und Zuschauer/innen einstellt, sind sie lediglich möglichst wenig störendes Beiwerk und Kulissengeschiebe. Man möchte auch nicht mehr den Schauspieler sich mühen um eine Figur sehen, sondern die Intimität seiner eigenen Persönlichkeit oder Stimme erleben.
Dies ist das beinahe einzige intime Geheimnis der heutigen Unmittelbarkeit des Theaters. Die Publikumsfrage als Kartenkaufentscheidung lautet daher nicht mehr welches Stück, welcher Autor oder welcher Regisseur, sondern welche Schauspieler!
Vergleichbar mutieren die Moderatoren der TV Landschaft: man redet von Kerner, Schmidt, Maischberger, Will, Delling, Lanz und wie sie alle heißen. (geschafft hat es nur der, dessen Name als Sendungstitel in der TV Illustrierten steht) Der TV Gourmet beamt sie in sein Wohnzimmer, demnächst in 3D, und erträgt sie als Mitglieder seiner Familie. Oder eben nicht, wenn ihm sein Mitspracherecht eventuell bewusst wird.

Die Medien zur TV Beschimpfung wie zur Theaterbeschimpfung hält der Kulturkonsument längst in seinen Händen: und die Foren der Publikumskommunikation werden aufmerksamer beobachtet (und schließlich kontrolliert), als man gemeinhin glauben würde. Watch the power!
(ich kennzeichne nicht jeden Beitrag mit meinem Namen, da jeder im Impressum den Autor dieses Blogs identifizieren kann.)

12.4.10

"Forum für junge Autoren"

Am Rheinufer trifft man sie oft, die Händler mit Softeis und Schmuck, die der liebenswertesten Stadt Europas ihren so anziehenden und unvergleichlichen Look verleihen. So mussten schon viele voller Überzeugung sagen, Köln, unsere Metropole der Herzen, dort wollen wir hin!
Süße Weihrauchgerüche mischen sich mit dem Duft von 4711, wo ein Platz im Gedränge frei wird. Dicht daneben, bei den in Hinterzimmern verborgenen Stehlampen oder Lampenständern, die in ihrer modischen Form auch „Deckenfluter“ genannt werden, weil sie den kreisrunden Heiligenschein direkt an die Zimmerdecke projizieren, (nicht die Deckenfluter aus der Schmidt Show) fühlt sich so mancher wohl.
Es muss doch bestimmt ein teuflischer Hochgenuss sein, in den bevölkerten Passagen dieser Domstadt zu leben! Überall Künstler, Seriendarsteller, Domdachdecker, die wie ein bunter Schwarm geschäftiger Fliegen in der Nähe der Rheinrausauen brummen.
Und hat es nicht etwas Rührendes, wie die Domdachdecker während ihrer Arbeit singen: „Herr, verzeihe uns unsere Sünden?“
Gerade in diesen Tagen möchte man dort sein, um dieses Geschäft aus der Nähe zu betrachten. In der Domstadt, wo sogar die Mieten bis in Kirchturmhöhe steigen!
Leider ist es nicht jedem vergönnt, in ein solches Paradies zu kommen. Doch der erfindungsreiche und Kultur beflissene Harald Schmidt hat ein Herz für die dichtende Zunft, vor allem wenn sie jung und unverbraucht sind.
Diesem Goetz, von … keene Ahnung, egal, jedenfalls muss es ihm dort in Köln gut gefallen haben, sonst hätte er wohl nicht so nett zu dem Harald gesprochen.
Nur, dass die Mieten überall steigen, das bedroht uns Normalsterbliche beinahe allerorten, nicht? Das liegt eben an den besseren Lagen, wie beim Wein, wo die Sonne hinstrahlt, wird der Wein teurer. Und die Bücher dann im Zuge dessen wie selbstverständlich auch.
Man müsste einfach die Lagen verschlechtern, dann würden die Mieten wieder fallen und der Wein würde günstiger! In Berlin könnte man zum Beispiel alles mit Spreeblick vergünstigen, indem man die Spree umbenennt.
Mediaspree hieße dann z.B. Mediatrübepimperbrühe, das Regierungsviertel am Spreebogen schlicht Regierungsviertel am Trübepimperbrühebogen.
Sicher würde das auch die Diäten der Regierenden nach unten drücken, so dass dadurch die Politik uns insgesamt viel billiger kommt.
„Pariser Platz“ wäre auch recht unaufwändig in „Platz der verhüteten Generationen“ umzubenennen, dann müsste das Hotel Adlon eventuell seine Preise senken und zukünftig würden dort Kleingeld intensive, spontane Liebespärchen logieren.
„Berlin an der Trübepimperbrühe“ wäre Tod sicher Kult, und „Köln am Rheinraus“ wäre auch für viele Gutgläubige noch ein touristisches Reiseziel.
Und für Stuttgart sehe ich Hoffnung im Anzug von Harald Schmidt. Wenn er sich dort auf den Bühnen bald selbst spielen wird, wäre es spannend zu beobachten, wie sich das gesamte Niveau dort etabliert?!

7.4.10

Mixawetter


Der gewöhnliche Patient aus dem Friedrichsheim liebt seine Spree über alles (wen sollte er auch sonst lieben), schreibt der Berliner „Tagesspiegel“. Besonders im Frühling, wenn die neuen Triebe aus dem Winterschlaf erwachen.
Dann zieht es ihn hinaus aus den grauen Mauern seines Heims, hinaus an die idyllischen Ufer seiner Spree, wo der beinahe unberührte Granit der Uferpromenade den Frühling fühlenden Flaneur zum Spazieren und Verweilen einlädt, bei seinen turtelnden Enten und Schwänen.
So soll es auch noch in hundert Jahren sein, wenn Harald Schmidt wie immer die Verkehrsberichte und das Wetter moderiert, den unbeliebten Osten am liebsten fluten möchte, und zu uns vom bayerischen Mixawetter spricht.
In diesem idyllischen Bewusstseinszustand nimmt gewiss jeder gern an seiner Seite Platz, im Beckettschen Liegestuhl, um auf Tschechow zu warten. Grandios, Harry, Wahnsinn!
Leider trägt jede Idylle an sich in sich einen Abgrund, so dass wir mit unserem „Tagesspiegel“, der uns, Zapf sei Dank, für drei Monate kostenlos in den Briefkasten flattert, mittels Lomografie unter die Oberfläche des Spreeidylls schauen müssen!
Denn sollte nicht die Mediaspree, an diesem Strom gelegen, für ihre Weitweitwegsender unheimlich viel Strom verbrauchen? Im Gleichstrom fließt er dahin, nichtgelb sondern rotrot, und einen Wechselstrom soll es auch in Zukunft nicht geben, damit die Westostwunden eines Tages endlich auf Dauer heilen, in unserem friedlichen, allerfriedfertigsten Friedrichsheim.
Daran hatten die Mediaspreebetreiber wohl nicht gedacht, als sie dann bei Wattn Fall Wechselstrom bestellten.
Nixda, Mixawetter! Schimpften sie, und blickten ziemlich verhauen drein. „Kein Wechselstrom!“
Nun schmolz das Eis über den Verbrechen des letzten Jahres, so dass zum Vorschein kam, was darunter verborgen lag. Seltsame Blubberblasen steigen vom Spreegrund herauf, sollten die Sat Tiere hier etwa einen Vulkanausbruch planen? Oder doch bloß wieder nur so eine blöde Prost Sieben Satire?
Doch Lomo bringt ans Tageslicht, wovon der „Tagesspiegel“ nur flach ahnen kann: Mediaspree half sich selbst, beste russische Russenkontakte von Sat1.
Die Spree erwärmt sich seitdem vom strotzenden Energieverbrauch. Es blubbert im Untergrund, die Gerüchte schweifen wie Heuschnupfenpollen: weilt vielleicht ein Atom U-Boot unter dem Spreeufer verborgen, den dringend benötigten Wechselstrom zu liefern?
Wie viel radioaktive Strahlung verträgt der durchschnittliche Patient im Friedrichsheim? Ist tägliches Röntgen eigentlich gefährlich?
Das wären vielleicht Fragen für den „Tagesspiegel“, eine echte Herausforderung für das bestens informierte Berliner Tageblatt. Gott, Zapf, sei Dank!

29.3.10

Von Sophie lernen...

Die mentale Unsicherheit von darstellenden Künstlern ist ja insofern immer gegeben, weil sie vom Urteil Dritter fundamental abhängig sind. Dennoch sollte aufpassen, wer sich allzu plump durch Komplimente bei diesem Berufsstand einschleimen möchte. Einem angriffslustigen Harald Schmidt zum Beispiel mit gurrender Schauspielerinnenstimme einfach ein Kompliment um den Bart zu streichen, ist ein gefährliches Spiel.
Wenn es dennoch funktioniert, und man dem großen Moderator tatsächlich treuherzig offenbart hat, er sei sogar in der Lage, auf der Schauspielbühne „einen geraden Satz zu sprechen“, sollte man auf keinen Fall anschließend mit einem verräterischen Zucken der Mundwinkel verraten, dass der Treffer kühl kalkuliert war. Zumal sich der große Moderator geschmeichelt seinen Bewunderern öffnet, um endlich in seinem lang ersehnten Theaterruhm zu schwelgen. Wie schade, dass die Sendezeit dann doch irgendwann einmal endet.
Übrigens, Sophie, ich fand ihn schon in „Warten auf Godot“ herausragend, und meine, das darf endlich auch einmal gesagt sein.
Doch gehört auch faire Kritik zu diesem Beruf: muss der große Moderator denn jetzt andauernd spöttisch auf die katholische Kirche reflektieren? So verliert Studio 4711 zunehmend seinen authentischen Duft.
Außerdem wäre das Kirchenproblem, ähnlich wie bei den Krisenbanken, ganz einfach zu lösen. Der Papst spaltet seine geistlichen Vergewaltiger ab, gründet mit ihnen eine „bad church“, lagert die geilsten Geistlichen darin aus, und kann sich bald wieder mit weißer Weste präsentieren.
Bad idea?
OK, dann eben so: man wandelt alle katholischen Kirchen in evangelische Kirchen um, und führt die Zwangsehe für zolibatäre Priester nach anatolischem Vorbild ein. Etliche Haushälterinnen könnten sich auf diese Weise als langjährige Lebenspartnerinnen outen, und die Kirche hätte eine billige soziale Werbekampagne am Staat:
„Von der Haushälterin zur Priestergattin!“
Stoff für unzählige Seifenstreifen, die sich von Köln aus in die ganze Welt verkoofen ließen.
Nur eines noch: wo war eigentlich Schmidts Messdiener letzten Donnerstag zur Sendezeit verblieben?

23.3.10

Das Wetter: "Frühling!"

Übrigens, vergangene Woche soll ja eine fantastische Harald Schmidt Show versendet worden sein. Überall begeisterte Anhänger: „Hast du den Schmidt wieder verpasst? Ich nicht, Mann. Krass, seine Show!“
Irgendwie war mir letzte Woche nicht nach Fernsehen, aber wenn seine Show letzte Woche wirklich so krass war, könnte man sie sich ja im Internet noch mal ansehen. Oder sie sich bei der ARD als DVD bestellen, um wirklich nichts verpasst zu haben.
Ich rede ja nichts anderes seit Jahren: „Der Schmidt hat es drauf, der Schmidt hat es drauf, der Schmidt hat es drauf, egal mit wem er zusammen spielt. Weil er als einziger die Sat Tiere beherrscht. Die spielt er locker allein gegen die Wand.
Hier im Friedrichsheim weiß kaum einer, was Sat Tiere eigentlich sind. „Klar kenne ich die, das sind die Moneten Fuzzies, mit ihren neuen Eigentumswohnungen, die mit den Gentriverzierungen in ihren aufgemotzten Großbankhöfen.“
Besonders die dänische Minderheit im Friedrichsheim propagiert einen neuen, revolutionären Häuserkampf. Alle revolutionären Dänen melden sich im Friedrichsheim an, um endlich Dänemark von den Neoliberalen zu befreien?!
Eine besonders ausgeklügelte Strategie, zumal ihre internationalen Steuernummern sie in ganz Europa identifizieren und gläsern machen. Gar nicht so einfach, im Friedrichsheim den Revolutionär zu geben, während man im heimatlichen Dänemark seine Immobilien verwaltet.
Das Friedrichsheim als Motiv sollen sich einige Künstler für ihr künstlerisches Lebenswerk vorgenommen haben. Hat vielleicht jemand den Film „Boxhagener Platz“ schon gesehen? Ich nicht. Ich warte noch. Auf die Reaktionen. Könnte ja ein wahnwitziger Film sein.
Dann gibt es hier noch einen streunenden Bezirksvideoregisseur, der jeden anderen Künstler beißt, der ihm vor die Schnauze kommt. Wow, wow! Also Vorsicht! Die wahre Kunst kommt immer von ganz unten. Im Friedrichsheim sind deshalb Stiefel und Wadenschützer unbedingt zu tragen.
Die absolut niederschmetternde Nachricht für die chronisch klamme Friedrichsheimverwaltung: „Mediaspree“ soll beim großen „Medienmonopoly Deutschland“ verloren haben. Übrig bleibt für das Spreeufer nur: das Wetter! Die Meteosat Tiere. Und ein ARD Wetterfrosch. Der ab und zu ungeschickt in Feuchtgebiete hüpft.
Wie war das noch mit dem Prinzen? Küsste einst eine Prinzessin einen Frosch. Der hüpfte auf sie drauf. Der Papst schaute weg. Und als sie sah, dass er doch kein Prinz geworden war, wandte sie sich an einen Missbrauchsbeauftragten. Endlich reden wir nicht mehr über die katholische Kirche.

16.3.10

Gastritisches Grinsen

Im Friedrichsheim werden viele sehr gut gekochte Gerichte günstig angeboten, so dass es in ganz entspannter Atmosphäre keinerlei Veranlassung gibt, einem TV Gastritiker bei seinem verkrampften Mahlzeit Grinsen zuzusehen.
Aus medizinischem Interesse vielleicht, um den modisch verhandelten Krankheitsbildern ein selbst beobachtetes als Gesprächsthema hinzufügen zu können, fällt es dennoch schwer, wenn via Bildschirm andauernd übel riechendes Aufstoßen in die Haushalte gefurzt wird.
Aber es gibt ja auch in solchen Sendungen Highlights, wenn die einfachen Angestellten eine französische Revolution vortanzen, um in einem symbolischen Akt ihrem Chef den Kopf zu guillotinieren. Das sind die sichtbaren Vorboten der Revolte, die eines fernen Tages in allen Sendern aufgeführt werden wird. Falls die Schuldenerbengeneration mit ihren satten Vorverbrauchern wirklich aufräumen möchte.
Steffen Seibert vom ZDF wurde ja erst neulich in einem Akt pazifistischer Erregung öffentlich in der ARD zerhackt, um auf die verbrecherischen deutschen Rüstungsexporte aufmerksam zu machen.
Bravo, da spiegelt sich wahrer revolutionärer Geist, wie er in den Köpfen junger Mitarbeiter unbedingt herumspuken müsste, damit sie telegen, und nicht stupide langweilig sind.
Wer mit Ende zwanzig noch kein Burn Out Syndrom vorweisen kann, hat in seinem Leben nie eine Schippe angefasst! Was wäre dagegen etwa eine harmlose Gastritis?
Dennoch, wer sich über die Ursachen dieses heimtückischen Öffentlichkeitskillers eingehender informiert, wird bald feststellen, dass sie nur ein Symptom einer noch viel heimtückischeren Krankheit darstellt, welche in allen 4711 Studiobedingungen zu finden ist.
Funkwellen, die von den vielfältigen technischen Studiogeräten wie Moderatorenmikrofon oder Kamerakopfhörern ausgehen, zerhacken den Äther in immer kürzer werdende Luftmassen, was zu Atemnot und Perforierung des Bindegewebes führt.
Anders ausgedrückt, könnte man es so deuten: mit jeder Sendung wird der Schwanz ein bisschen kürzer, also nicht nur am Kopf.
Das belastet ihn. Wie in der Mikrowelle demonstriert, sollten sich Fernsehmoderatoren möglichst wenig bewegen, um nicht gefährlich zu überhitzen. Deshalb sitzen bereits viele von Ihnen hinter schweren, mit Blei verkleideten Schreibtischen. Gleichzeitig verleiht dieses Möbel eine dem deutschen Untertanengeist plausible Chefaura. Wow, da sitzt er, unser Chef. Spricht wie Bundeskanzlerin ins deutsche Wohnzimmer. Mit einem ähnlich gastritischen Grinsen im Gesicht.
Wow, das hat Gewicht.

9.3.10

Studio 4711

Es ist ja nicht einfach hinzunehmen, wie in der letzten Zeit unsere reinste Besinnungstheologie in den Schmutz gezogen wird. Dabei ist das alles längst verjährt! Man möchte ja gar nicht erwähnen, worum es dabei geht. Wir sollten uns nun gemeinsam in diesen schwierigen Zeiten bei den Händen fassen (und nur da), und es uns bei Harald bequem und gemütlich machen.
Dafür lasst uns alle kämpfen, dass es im Studio 4711 in Zukunft gemütlicher wird! Was soll zum Beispiel dieser „Katzentisch“ neben Haralds großem Schreibtisch? Wie soll der Meister da seinen grandiosen Spagat zwischen Stammtisch und Elite vorführen?
Keiner beherrscht den Stammtisch besser als der Waldi vom Sport. Da muss ein Stammtisch hin! Über Sport lässt sich nämlich mit einer Ernsthaftigkeit streiten, wie es sonst in keinem anderen Bereich unserer Gesellschaft vorkommt. Der Waldi könnte gleich die Pointe vom Harald ein bisserl durchkauen, ob sie am Stammtisch auch goutiert wird. Dann wüsste Harald gleich sofort, ob er nur die dünnen Schichten der Elite, oder doch die breiten Massen an den Stammtischen erreicht.
Um auch die Elite noch ein bisschen mehr anzulocken, könnten auf Haralds Schreibtisch zwei Bücher stehen. Zwei moderne Klassiker der vergangenen modernen Theaterlandschaft. Einmal, hervorgehoben auf einem in einer katholischen Blindeneinrichtung gefertigten Häkeldeckchen: das herausragende Theaterstück „Disco Pigs“. Und gleich daneben: „Shoppen und Ficken“, ein Bühnenklassiker, wie ihn bestimmt auch unsere katholische Elite nicht missen möchte.
Endlich würden unsere Intellektuellen einmal angespornt, sich zu trauen, was sie sich sonst nicht trauen. Damit Schmidt sich nicht immer stellvertretend für sie geistig trauen muss! Harald hat den Hang zum Zweitbuch, eher zum Intellektuellen hin, wäre nebenbei die subtil aufrüttelnde Botschaft ans gemeine Volk.
Ein paar Häkeldeckchen als Ärmelschoner sollten natürlich an alle Studiogäste verteilt werden, damit sie sich nach dem Beifall die Hände abtrocknen können. Dazu samtene Vorhänge vor die Fenster, um den Kölner Bauskandal nicht ständig vor Augen zu haben. Insgesamt würde eine herzlich besinnliche Stimmung erzeugt, besonders wenn Haralds Kleinkünstler ihre geistigen Kerzen anzünden.
Vielleicht bringt sogar Benedikt persönlich eine Stehlampe vorbei, oder wenigstens einen Lampenständer, ohne Schirm, ganz nackig und frei. Wir sind ja nicht prüde.
Ich zitiere nur Lukas drei, Psalm sechs: wichtig ist nicht nur Eisen auf dem Dach, sondern auch im Keller! Damit unsere Zukunft bombensicher ist. Deshalb hat Bill Finger dafür gesorgt, dass die Kölner U-Bahn Eisen jetzt in Berlin sicher verbaut sind. Um die Spree, diesen reißenden Strom, der ständig über seine Ufer tritt, endlich einzudämmen.
Danke für Kölner Geschenke! Dem biblischen Lukas sei Dank! Auch niedriger Preis auf dem Schwarzmarkt ist im Grunde genommen wie verschenkt. Danke! Schließlich wären die rostigen Kölner Eisenhaken sonst irgendwo nutzlos auf dem Schrott gelandet. Alle Berliner TV Studios sind jetzt grundwassersicher. Der gemeine Berliner an sich weiß das bei seinen zahlreichen, täglichen Baustellen jedenfalls zu schätzen. Schließlich steht ja der „Hungerhaken“, das Denkmal, noch in Berlin!
Vielmals bedankt!

2.3.10

Durchgangsgeister


Wir sind ja nur getrieben von unseren Gedanken, aber wer das Gefäß gefüllt hat, bleibt rätselhaft. Wer am alten Sender - Empfänger Prinzip festhält, und sich auf anonyme Quoten beruft, kennt seine Kenner nicht und möchte sie nicht kennenlernen. Vielleicht sogar seine eigenen Mitarbeiter während der Arbeit nicht.
Was würde Frau Käßmann zu solch einem Fall wohl sagen? „Schmidt, geh in dich, und werde Mißbrauchsbeauftragter der katholischen Kirche! Dort kannst du noch Abgründe entdecken, die sogar dir fremd sind.“
Und Schmidt nahm den wohl gemeinten Ratschlag aus dem feindlichen Lager an, unterzog sich einem strengen Büßerritual, und folgte anschließend, weiß wie der Schnee, seinem Herrn zu dienen.
An seinem neuen Arbeitsplatz traf er überraschend seinen Doppelgänger, der sich wie er für die hohe Politik hatte ablichten lassen. Nein, er nannte sich gottlob nicht Oettinger, sondern Rüttgers, was ein wohlklingender, westfälischer Dickschädelname ist.
Rüttgers wetterte sofort los: Ich habe eine Frau, und du hast gleich drei. Das sind ja Sitten wie bei den alten Muselmanen, wie beim Kalifen von Köln.
Bescheiden nickte Schmidt in seine Kutte, reichte seinem Doppelgänger zur Bitte um Vergebung die Hand, und beide zogen sie fortan gemeinsam für die CDU in den Wahlkampf, denn christlich zu sein ist unteilbar verbunden mit dem Kampf für den einzigen Herrn. Und Frieden war fortan im Westfalenland, weil man gemeinsam die Protestanten vertrieben hatte.

22.2.10

Rabederwelle

Die Mediaspree verschenken! Aktion hat laut JFK nun auch die Alpenrepublik Österreich erfasst: der Multimillionär Karl Rabeder verschenkt seine Millionen an Bedürftige in Entwicklungsländern, die aus dem Vermögen Mikrokredite erhalten sollen. Bravo!
Wenn nun beinahe halb Europa von dieser neuen Zivilisationserscheinung des Verschenkens erfasst wird, sollten entsprechende Würdigungen staatlicherseits als Anreiz für Nachahmer erfolgen. Der Staat könnte schließlich am Ende sogar Steuern einsparen, weil Sozialleistungen überflüssig würden.
Eine „Karl Rabeder Autobahn“ ins Urlaubsland Österreich wäre ein erster Schritt in diese Richtung und würde jeden Touristen daran erinnern, mit welch schlechtem Gewissen er fortan in seinem Urlaub Geld sinnfrei am Skilift verschwendet.
Nach dem Ende der staatlichen Abwrackschenkungsprämie könnte eine staatliche Verschenkungsprämie von 2500 € demjenigen ausgezahlt werden, der seine Luxuslimousine zum Wohle von Bedürftigen verschenkt.
In Berlin wäre unbedingt eine Straße in „Wolfgang Fehse Zeile“ umzubenennen, um aufrichtiges, soziales Engagement endlich mit einem sichtbaren Danke zu würdigen!
Harald Schmidt könnte seinem Doppelgänger Oettinger einen Englisch Kurs schenken, weil der ja auch bedürftig ist. Unter der Bedingung, dass Oettinger fortan seine Sendung moderiert. Dann würde sich mindestens endlich herausstellen, wer von beiden der bessere Oettinger ist. Oder der bessere Schmidt.
Auch Doris Heinze vom NDR könnte man fragen, ob sie ihre Drehbücher verschenkt?!
Die „Großbankhöfe am Friedrichsheim“ könnten dagegen langsam und parzellenweise Monat für Monat verschenkt werden. Das erhöht die Spannung. Zuerst die Sahneimmobilien in der ehemaligen Fabrik, dann die ehemaligen Bedienstetenwohnungen, und schließlich die repräsentativen, luxussanierten Vorderhausvillen.
Dadurch könnte z.B. das sagenhafte Berliner Autorentheater, klar doch, gesponsert werden! Um endlich der zeitgenössischen deutschen Dramatik wieder auf die Bühne zu verhelfen! Nehmt! Nehmt, ihr bedürftigen Dramatiker!!
Ja, da reißt es auch mich förmlich hin! Ich fühle daraus heraus geradezu einen inneren Zwang zur Verschenkung! Zur Verschenkung des mir angedichteten Eigentums an der Warschauer 57,58, 59, 60, 61, 62, 63, 64 und 65, rauf und runter. Nur endlich weg damit!
So könnte es alle Berliner und Berlinerinnen hinreißen, denen als umgesetzte Mieter von einigen kürzlich zugezogenen Bezirksaufsehern Eigentum angedichtet wurde, weil sie ihr Mieterrecht des Rückzugs in Anspruch nahmen.
Berlin ist zwar materiell die ärmste Großstadt in diesem Land, aber geistig doch hoffentlich noch nicht vollkommen verschenkt.

16.2.10

Danke, Harry!

Die Inszenierung der Aufregung ist nicht die Aufregung selbst. Wenn der Kulturbetrieb sich scheinheilig über den mutmaßlichen Diebstahl von fremder Arbeit beklagt, dann ereifert sich kein Zuschauer mit. Er schaut eher gelangweilt zu, wie Onkel Harry eine siebzehnjährige höhere Kulturbetriebstochter lehrerhaft ermahnt, vielleicht nicht ganz so viel und ständig zu klauen, damit Papa Hegemann beim nächsten Elternstammtischabend nicht traurig ist.
Ansonsten gehe es ja immer auch ganz locker und lustig zu, in der Kantine der Volksbühne am Rosa Luxemburg Platz!
Deshalb möchte man auch kritisch und gleichzeitig locker erscheinen, zeigt aber bloß die dreiste Attitüde eines Fernsehkulturbetriebs, in dem vermutlich mehr geklaut wird als von jeder erstrangigen Panzerknackergang, einschließlich des Literaturbetriebs.
Wohlgemerkt sollte niemand diese Debatte um den Diebstahl fremder Arbeit mit einer Debatte um z.B. die Ästhetik der Postmoderne verwechseln, wo das Zitat, sei es in der Literatur, im Film oder der Architektur, eine bedeutende und legitime Rolle spielt.
„Sein oder Nichtsein“ ist eben nicht mehr zu stibitzen, weil jeder Zweite dessen Urheber kennt. Im Gegensatz zum in der Postmoderne häufig ironisch verwendeten Zitat ist jedoch das plumpe Abschreiben oder Umschreiben von Texten weniger bekannter Autoren einfach nur verdammt mies, weil die sich oft, mangels bezahlbarer Rechtsanwälte, des Diebstahls ihrer Werke nicht erwehren können.
Und eventuell verzweifelt aufhören müssen zu schreiben, weil sie ohne Kohle davon auch nicht existieren können. Obwohl sie die Urheber sind!
Demgegenüber steht die satte Dreistigkeit derjenigen, die fett protegiert von den Oberen auf ihren samtenen Kulturposten sitzen, und für ihr Gehalt nicht einmal eigene Ideenfertigkeit beweisen!
Danke, Harry! Immer deutlicher sichtbar alles im festen Griff der wachsenden Diktatur des subventionierten deutschen Kulturbetriebs, und auch die Blogger nimmt man sich jetzt vor: verleumdet sie als anonym. (was übersetzt heißen soll: unseriös!)
Schau einfach mal im Impressum nach, Harry! Wie bei der Tageszeitung, da stehen Namen und Adressen! Und, falls dir die Meinung von Kefir nicht schmeckt, dann wähle eben Joghurt!
Doch sollte sich die wachsende deutsche Mediendiktatur ihren eigenen "kritischen, anonymen" Blogger sogar selbst inszenieren, einen trojanischen „Scheinblogger“ also, der den anderen das Suchmaschinenranking abgreift, um ganz abgezockt von allen authentischen Bloggern im Netz abzulenken, dann zeigt sich der wahre Geist der chinesisch-deutschen Internetfreiheit: die Angst vor der ungeschminkten, öffentlichen Meinung!
Blogger können wirklich die Power entwickeln, den TV Machern wichtige Themen vorzugeben! Nicht nur in den USA im Wahlkampf, sondern auch tagtäglich hier!
Dann müssen die Kulturproteges in Dagobertland endlich zittern, auch wenn sie sich possierliche Kleinkünstler für ihre intriganten Satiren dressieren. Die bleiben dann, als Beiwerk, was sie sind:
Salatblatt mit Tomate!

9.2.10

Rolf Harald Georg Büchner

Die hervorragende Qualität der Recherche von Sendungen sollte für jeden „Sender“ selbstverständlich sein, besonders wenn er sich „Das Erste“ nennt. Da reicht es nicht aus, wenn ein Redakteur mal im Telefonbuch blättert, wo denn eigentlich der Harald Schmidt wohnt? Zwar ist Schmidt ein auffällig seltener Name, Harald dagegen so häufig wie Rolf.
„Nü, dann suche mer eben den Rolf. Sö, wen habe mer denn dä? Rolf Hochhüth. Sö, jetz isses vollstreckt: nü wisse ma, der Harald Hochhüth schreibt Sendung für Sendung dem Schmidt selbst seine Pointen vor.
Sauber, des is nü aber ne Sensation! Beide ungefähr im gleiche Alter, könnt jetz noch eener verlange, dass der Schmidt sich heute auf seinen verdienten Loorbären die Pointen selbst aus den Nägeln kaut?
Weniger müsse müssen, heeßt doch heute die Leidkultur im hohe Alter! Saubere Recherche, brillanter Stil, und imma aktuell brisant: des is der Hochhüth! Zugegäbe, dass es der Rolfi is, hätts der Harald in seiner letzten Show höchst selbst!
Nü muss er vor der Kamera nur noch das bisserl ablesen, und der Rolf hält ihm derweil dicht. Weniger müsse müssen! Ja nü, weiter sö, für die nächsten zwanzig Jahre!“

Zuletzt hatte der Kultursenator a.D. in Berlin lange befürchtet, dass Rolf Hochhuth sich vor Traurigkeit über die kürzlich vor drei Jahren gescheiterte Zusammenarbeit mit dem bekannten Berliner Autorentheater nie mehr würde erholen können. Immerhin hatte ihm dessen Direktorin persönlich zum Jubiläum eine taufrische Uraufführung eines seiner noch nicht gespielten Stücke versprochen.
Doch beinahe gar nichts geschah! Warum? Die Proben hatten doch bereits begonnen, Schauspieler zwangen sich eifrig zur Leseprobe, Bühnenbildner planten bereits und besichtigten Spielorte: nur Verträge gab es keine.
Die zugesagte Förderung stecke noch irgendwo in der Pipeline fest, meinte die Direktorin, klar doch. Obwohl ihr Projekt so genial war!

Als ingeniöse Theatererneuerin hatte sie für Rolf Hochhuths Uraufführung eine sensationell grandiose Idee ausgedacht: der Autor zahlt, von der Entstehung seines Textes bis zur Uraufführung, komplett alles!
Ein sagenhaft konsequenter Gedanke wurde damals beinahe Realität! Warum bloß scheiterte dieser zukunftsträchtige Theaterentwurf? Waren es Miss günstige Neider?
Weshalb sollten nicht in Zukunft ein Martin Walser, ein Tankred Dorst oder ein Marius von Meyenburg für ihre Uraufführungen selbst zahlen? Schließlich sind Uraufführungen hervorragend fürs Renommee! Und es wäre die Lösung bei sinkenden Kultursubventionen!
Gäbe es in diesem Land der Dichter und Denker nicht genügend Autoren und Autorinnen, die für ihre Uraufführung tief in die eigene Tasche griffen?!

Von solch geballter kreativer Kompetenz würden alle, die Schauspieler, das Theater, die Autoren, Regisseure und Dramaturgen, gemeinsam profitieren! Weil endlich alle Beteiligten gleichberechtigt sind! Dieses neue Autorentheater könnte zum Beispiel einem Herrn Büchner beibringen, wie er endlich seinen Woyzeck fertig schreibt!
„Wie, der Büchner kriegt seinen Woyzeck nicht fertig? Lächerlich! Wir, klar doch, das Autorentheater, machen das jetzt fertig, sein Stück!“
Und dem Maeterlinck bringen wir einen ordentlichen Schreibstil bei! Welch ein Glück!

Zum Glück besteht noch Hoffnung. Nicht nur für Rolf Schmidt und Harald Hochhuth, sondern auch für Theaterneuerfinderinnen! Ein Schweizer Sponsor soll aushelfen, so hört man, und das Berliner Theater retten!

1.2.10

Autonome oder Taliban?

Talkmaster halten sich meistens für politisch aktuell informiert, sie können es daher nicht lassen, politische „Exoten“ verbal in ihre Sendungssoße einzurühren. Die jeweiligen politischen Gruppierungen werden dabei als Quoten steigernde Reizwörter missbraucht, wirklich reden möchten deutsche Talkmaster weder mit Autonomen noch mit Taliban.
Zu gefährlich, die könnten ja während der Sendung „aus dem Ruder laufen“, dann müsste man sie ganz schnell kameratechnisch aus dem Bild nehmen und Reservethemen bereit halten.
Sarah Wagenknecht bildet da die kommunistische Ausnahme, warum eigentlich? Neben ihrer Fotoqualität feiert sie sich ja selbst als Reinkarnation Rosa Luxemburgs, immerhin ein gefundener Geheimgang in die Herzen vieler Linksnostalgiker, die immer noch schmachtend einen irgendwie besseren Kommunismus herbei sehnen.
So werden romantische Sehnsüchte erfüllt. Aber es sind doch auch immer wieder diejenigen im Scheinwerferlicht, die irgendwie der Bevölkerung von oben herab mitteilen möchten, wie es richtig zu laufen hätte. Die auf ihrem Missionsweg der großen Staatsentwürfe die zahllosen Opfer staatlichen Terrors ignorieren, egal in welcher Epoche und nach welchem Selektionsmodus der Terror gerade organisiert wurde.
Deswegen sollten gestandene Talkmasterpersönlichkeiten einmal wenigstens aus ihrem geistigen Schatten treten und nicht nur über politische „Exoten“ reden, sondern mit ihnen! Oder existiert etwa vom Kopf des Unternehmens her eine Zensur, die solche Gäste ausschließt?
Dann hilft wohl nur noch wie in Diktaturen allgemein die Subversion des politisch intendierten Witzes.
„Warum tritt Harald Schmidt nicht mehr im Theater auf?“
„Zu wenige Solostücke auf dem Markt?“
„Nein, weil es im Theater keine Applaustafeln fürs Publikum gibt.“

26.1.10

Toto und Harry

Das klappt ja bisher ganz gut, jetzt müssen wir nur noch Olli bei satt0 raus hauen, dann können die beiden Kumpels endlich wieder zusammen sein! Zwei Topbullen spielen uns ihre Sicht der Dinge vor. Die Ära war einfach zu kurz, um erfolgreich zu sein.
Man hört ja viel aus dem Friedrichsheim, viel mehr als aus dem ehemals revolutionären Kreuzburg. Sind Kreuzburger müde geworden? Am 30. Januar soll endlich das große Hoffest stattfinden, parallel mit der Einschaltung der großen elektronischen Bezirksmauer, Festakt im Ostbahnhof! (ob die Züge dort noch halten werden, sollte sich jeder selbst überlegen, und sich schon mal nach Alternativen umschauen)
Wer das Friedrichsheim betritt, wird dann automatisch über sein Handy geortet, damit er für Straftaten, die er gar nicht begangen hat, verhaftet werden kann. Also: sofort Handy aus, beim Betreten des Friedrichsheims! Das gilt besonders für alle Neudemokraten und Revolutscherlies. Toto und Harry kennen keine Gnade, und sie machen immer gern eine Lieblingsverhaftung, wenn die Kamera läuft!
Was ich allerdings nicht glauben kann, das Gerücht, dass N34 (nur für Erwachsene ab 34) abgewickelt und durch NHOW der Mediaspree ersetzt werden soll. Zumal so ein Fernsender mit seiner großen Reichweite eine Strahlung erzeugt, die ungesund wäre. Bisher halten ja nur Neonazis in München diese gefährliche Strahlung aus, wegen ihrer primitiveren Gehirnelektrizität. „Warum Hitler heimlich Strapse trug“, sollen sie sich angeblich als Bonbon für ihre Abschiedssendung aufheben.
Bei NHOW senden sie dann in einer Endlosschleife den Einmarsch japanischer Truppen in China, um das Kaiserreich wieder aufzurichten. Ob das die Senderfamilie Prost7/satt0 retten wird? Vielleicht nur, wenn Olli den Chefabwickler gibt, dann steigt die Quote kurzfristig noch mal an.
Bedauerlich ist, dass die Eintrittskarten für das Hoffest in den „Großbank Höfen“ nicht gerecht verteilt werden. Dafür sind die kürzlich zugezogenen Bezirksaufseher verantwortlich, weil sie die Teilnehmerzahl für die Tombola klein halten möchten! Kölner Klüngelgeist, der darf sich in Berlin nicht etablieren! Vielleicht kommt man ja auch ohne Eintrittskarte rein und gewinnt bei der Verlosung eine Eigentumswohnung, eine Garage oder ein Büro?
Harry soll ja eine Rede halten, warum Media Kölle nich untergehen darf! Und vielleicht ist ja auch Kumpel Olli anwesend?! Immerhin, das Catering wird von dem Dosensuppenfabrikanten Fressco gesponsert, der sein neues Motto: eine Kartoffel pro Dose is genug! veröffentlichen möchte.
Dann schunkeln alle fröhlich das Lied: Mediaspree verschenken, Media Kölle im Rhein versenken! Tipp: unbedingt erlebenswert!

19.1.10

Seifenkisten brennen in Kölle!

Auwei, auwei, Bonn war einmal Hauptstadt, was ist noch los in Haribo?
Fragt sich der Filmvorführer von Kölle am Rhein, und beschenkt die Autonomen in der Hauptstadt mit seinem Filmchen Prädikat: besonders wertlos. Möchte er damit sagen, macht mal ordentlich Rabatz im Friedrichsheim, damit unsere schöne Seifenproduktion in Kölle bleibt, und nicht wie Bonn an die Spree umzieht?
Soll doch Berlin das Armenhaus der Republik bleiben, die Autonomen halten uns den Profit in Kölle? Das ist ja nett von dir, Filmvorführer, und superschlau, weil du die Autonomen gar nicht kennst. Lad sie doch mal in dein hübsches, öffentliches Privatstudio ein, bei ner Tasse Tee ein bisschen talken!
(natürlich erst, wenn du die Daisygrippe endlich los bist!)
In Kölle gibt’s zwar jede Menge Automaten, Autonome aber höchstens eine Handvoll. Das sollte sich bald ändern, Revolution in Kölle!
Brüder und Schwestern, auf zum Seifenkisten brennen nach Kölle!

11.1.10

Harald Schmidt entfällt

Ein schnöder Schriftzug verkündet das Ende eines Donnerstagsfernsehabends. Schock! Wut! Enttäuschung! Trauer! Gute Besserung, Harry, beste Genesung von der Daisygrippe!

Keine Angst, Harald Schmidt bleibt der ARD erhalten. MTV hatte in einer Marktforschung recherchiert, dass eine Operettensendung mit Harald Schmidt das jüngere Publikum nicht mehr erreichen würde. Schade, wieder ein spannendes Projekt verloren.

Nun ist also bei Mediaspree Berlin ein Studio frei geworden, irgendwo im feuchten MTV Keller, und sollte den Bezirksaufsehern des Friedrichsheims zur freien Versendung der Kiezkultur geschenkt werden. (Überreichung mit Blumen durch die Bezirksfremden Krömer und Castorf, beide im roten Freizeitanzug und mit Blumen Hand in Hand).

Im Friedrichsheim wird nämlich beinahe täglich noch getanzt, gelacht und auch gesungen. So bunt und herzlich ist die Kiezkultur, dass sie spielend eine Sendung füllte, in der sonst bloß der Harry brüllte. Lalala.

Das zwanghafte Verschenken ist ja inzwischen als psychische Erkrankung anerkannt. Ein vollkranker Schenker kann sich nach seinem Exzess ganz und gar auf staatliche Leistungen verlassen, und wird im Friedrichsheim vom Bezirksarzt mit dem blauen Rezeptschein zum Philosophen geschickt.

Als nächstes sollen irgendwelche neu eröffneten Höfe verschenkt werden. In der Bezirksstelle bei den kürzlich zugezogenen Bezirksaufsehern kann sich jeder in eine Liste eintragen lassen, der Interesse an der Aktion hat. Verschenkt wird echter und angedichteter Besitz, was für manche neudemokratischen Chefideologen ein und dasselbe ist.

Bei einem bunten Hoffest soll dann unter anderem „Talkmeisterkegeln in der ARD“ gespielt werden, was ja inzwischen ein Bezirkssport geworden ist. Schade eigentlich, denn RTL bringt doch eigentlich die mumifizierte Jauche, wo es für Anfänger viel leichter ist, einen Strike zu schaffen.

7.1.10

Gegendarstellung Wolfgang Fehse

Das Jahr 2010 fängt ja erfrischend an: gerade erhielt ich einen Anruf mit der Bitte um Korrektur oder Gegendarstellung meiner Behauptung, der Autor Wolfgang Fehse sei ein Millionenerbe.

Da ich immer sehr für Gegendarstellungen bin, (sie spiegeln die wunderbare Kraft von Freiheit und Demokratie), und nicht lange darum feilschen möchte, (wie etwa seinerzeit die Redakteure von „Theater der Zeit“, die ich fast dazu zwingen musste), möchte ich der Bitte meines früheren Kollegen Wolfgang Fehse gerne nachkommen, weil ich sein Anliegen, die „Schleppscheiße des Geldes“, inzwischen auch verstehen kann.

Ich bezeuge also hiermit öffentlich, dass Wolfgang Fehse inzwischen keine Millionen mehr besitzt, weil er sie in den Jahren nach 1986 in besonders großzügiger und herzensguter Weise verschiedenen kulturellen und sozialen Projekten zur Verfügung stellte, darunter auch einen Betrag von ca. 45000DM dem damals von mir zusammen mit Schauspielern gegründeten „Theater der Autoren“.
Die Förderung für dieses Theater floss mindestens zur Hälfte in die Miete einer Fabriketage in Neukölln, wo wir probten und Veranstaltungen stattfanden. Wolfgang Fehse begleitete dieses Projekt auch mit eigenen literarischen Beiträgen. Nach einem Jahr lief das Sponsoring aus und das „Theater der Autoren“ musste seine Pforten schließen. Dieses Theater hatte nichts zu tun mit dem später von Klara Höfels gegründeten „Erstes Autorentheater Berlin“.

So wie ich Wolfgang Fehse verstehen kann, dass er die „Schleppscheiße“ seines Geldes, das er wohl überwiegend in verantwortungsvoller Weise losgeworden ist (da wir damals einige Zeit in einer WG zusammen wohnten, bin ich davon Zeuge) nicht ewig auf sich lasten lassen möchte, möchte ich aber auch um Verständnis darum bitten, dass ich nicht unter der „Schleppscheiße“ seines ehemaligen Geldes leiden möchte!
Also meine Gegendarstellung lautet: Wolfgang Fehse ist schon lange kein Millionenerbe mehr, bei ihm ist, so seine eigenen Worte, nichts mehr zu holen!!!

Ich wünsche Wolfgang Fehse als Schriftsteller Erfüllung, Glück und Erfolg! Und ich wünsche seine missgünstigen Neider und Miesmacher in die Hölle ihres eigenen Kleingeistes, über dem er meilenweit schwebt!


Volker Lüdecke

P.S. die erste Sendung 2010 mit der Maischberger, die mit Fliege und dem Kaffeesatz, die war doch sensationell, oder? Endlich ausschließlich kompetente Leute in einer gemütlichen Runde versammelt! Weiter so, Zandra!

1.1.10

Love 4010

Schmidtchen filmvorführer
immer geil
Dritte Programme im ersten
Revolution
Filmvorführer, Krömerbuschkowsky und
ein geläuterter SIDO
FuckPorno
Klauvotzen
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1879 bis 2089
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Media Kölle im Rhein versenken,
Media Spree verschenken!