Die Hupe kann Schrecken verbreiten, denn sie taucht aus dem toten Winkel auf. Ob als Lichthupe oder mit gräßlichem Laut, sie hat schon unzählige Leben gerettet, und Hupe Online kann das auch.
Copyright 2024, Volker Lüdecke, Berlin
Die Hupe kann Schrecken verbreiten, denn sie taucht aus dem toten Winkel auf. Ob als Lichthupe oder mit gräßlichem Laut, sie hat schon unzählige Leben gerettet, und Hupe Online kann das auch.
Copyright 2024, Volker Lüdecke, Berlin
2006 erschien Topterroristen Think-Tank, Schauspiel einer Simulation bei Stückgut Medienedition in München, nachdem es im Literaturhaus Berlin in einer Lesung von Klara Höfels "Erstes Autorentheater Berlin" in einer gekürzten Lesefassung präsentiert worden war. (siehe Dokumenation, im Taschenbuch enthalten). 2007 lud das Badische Staatstheater Karlsruhe das Stück zu seinem Festival "Deutsch-französische Autorentage" ein, wo es in einer fulminanten Szenischen Lesung, eingerichtet von Donald Berkenhoff, zur Aufführung kam. Das Video davon habe ich auf meiner Seite bei Literaturport.de verlinkt.
Das Stück thematisiert die Bedrohung durch den Terrorismus auf vielschichte Weise, teils im Stil der Groteske und als "Spiel im Spiel". Topterroristen Think-Tank ist ein Angebot an Bühnen, die sich nicht scheuen, brisante Themen innerhalb eines Rahmens von Aufführung und Publikumsdiskussion zu verhandeln. Dass dazu mittlerweile viel Mut gehört, beweist die situation, in der sich unsere offene und freiheitliche Gesellschaft mittlerweile befindet. Volker Lüdecke, Berlin im Juni 2024
Die schwarze Katze des Vergessens THEATERTEXTE Band 12 (bei kpd), Aufführungsrechte über den Theaterverlag razzoPENuto erhältlich, der Erwerb des Taschenbuchs berchtigt nicht zur UA.
Warum wähle ich, wie eine Tapete heute, THEATERBESCHIMPFUNG zu meinem besten Stück 2023 aus, obwohl ich den Originaltext bereits 2007 verfasst habe und es schon 2008 im Drei Masken Verlag erschienen ist? Warum wähle ich ausgerechnet Theaterbeschimpfung 2023 zu meinem besten Theaterstück?
Darf ich das überhaupt?
Ja freilich darf ich das, wenn andere sich nicht entblöden, sinnfreie Stückecharts zu publizieren, weil sie im Geiste nichts anderes als Bundesligisten sind, wo es ein Oben und unten in der Tabelle eben wie die Gezeiten geben muss, ja wo kämen wir ansonsten hin? Was wäre ein Leben ohne Mond?
Sollte ich meine 26 Stücke etwa wie an einer Perlenkette horizontal nebeneinander aufreihen, wenn ich sie genausogut übereinander stapeln kann?
Schaut´s euch halt um, wer noch blöder ist, das macht selbst die Blödesten schlussendlich klug!
V.L. in Berlin
Band 11 meiner Reihe THEATERTEXTE ist auch als ebook erhältlich. Ein paar Sätze zu dieser Arbeit:
Als ich das Stück "Mephisto und die weise Frau" geschrieben habe, lebten wir noch in einer ganz anderen, scheinbar heileren Welt. Die Frage des Klimawandels schien nur eine Frage des persönlichen Engagements zu sein, um der fortschreitenden negativen Entwicklung Einhalt zu gebieten.
Dann kam meine Entscheidung, weiter an dem Stoff zu schreiben, aber das war gleichzeitig der Moment als mir klarwurde, dass wir zu spät agieren und alles viel dringlicher auf die Tagesordnung setzen müssten, weil tatsächlich unvorstellbares Leid für die ärmsten Teile der Weltbevölkerung drohten. Das Ende von nett und lustig war angezeigt.
Das Schockierende gehört sicherlich nicht zu den Stilmitteln aktueller Dramaturgien, weshalb ich in meinen autobiografischen Essays "Im Wurmloch" eine solche Dramaturgie angeregt habe.
Ein neues Verständnis von Theater, nämlich ein aufrüttelndes, beunruhigendes Bühnengeschehen zu probieren, weg von den reinen Denksportaufgaben und allzu vorhersehbaren Messages, die zu jener gähnenden LANGEWEILE führen, welche das zeitgenössische Schauspieltheater ausstrahlt.
Die Hundescheiße im Gesicht einer Kritikerin darf natürlich nur im übertragenen Sinn verabreicht werden, allein durch das Geschehen auf der Bühne. Weil man sich nicht einfach distanziert entziehen kann, weil allen Zuschauern gleichzeitig etwas geschieht, das ihre Routine bricht. Das Anarchische braucht nicht den Kontrollverlust, sondern den Schockmoment, eine echte Strapaze für die abgebrühten, mit allen Wassern gewaschenen Konsumjunkies im Zuschauerraum.
Die Dramaturgie der Mephisto-Trilogie mit Teil II "Kaventsmann und die Faust im Kopf" und Teil III "Being Mensch" habe ich der Lage angepasst, in der wir uns leider befinden. Während der durchschnittliche Europäer noch Muße hat, darüber zu debattieren und zu seiner kritischen Unterhaltung ins Theater zu gehen, begeben sich an anderen Orten Menschen auf die Flucht, weil sie den Tod vor Augen haben. Und nein, es war nicht immer so.
Volker Lüdecke, imma in Berlin