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l%C3%BCdecke-a8699a43?trk=profile-badge">Volker Lüdecke

17.2.11

Die Gutenberg Bibel!

Es ist schon bemerkenswert, wie im Moment die deutschen Akademisten auf ihr schwarzes Schaf einprügeln, all die flachen Magister, die mickrigen Bachelors, die bemühten Doktoren und die zahlreichen faulen Professoren!
Dabei begehen sie den größten Fehler ihres Lebens. Nichts gegen die Schmähung des Plagiats, und auch alles selbstverständlich gegen den Missbrauch von ererbter Macht (da sollten doch einige Sender mal in ihren eigenen Reihen forschen!!!)
Aber dieser Verteidigungsminister ist ein wahrer Friedensaktivist! Niemand außer er in Person kann die Bundeswehr in einem solchen Ausmaß ruinieren! Endlich eine vollkommen abgewickelte Truppe, die ihre menschlichen Nöte nur noch in Boulevardmedien äußern kann. Endlich eine Bundeswehr, die in Zukunft aufgrund ihrer Finanzlage von allen Kriegsschauplätzen dieser Welt freundlich aber bestimmt ausgeladen werden wird! Was doch diesem Land mit der Vergangenheit und dieser heutigen Gesellschaft sehr gut tun wird!
Aber da fallen all diese flachen Magister, mickrigen Bachelors, bemühten Doktoren und faulen Professoren ausgerechnet auf jene hohen Militärs herein, die im Moment ihre Posten in Gefahr sehen? Und die genau wissen, wer tatsächlich ihnen ihre Pfründe nehmen kann!
Eine Groteske, wenn eine gutmeinend geifernde Gemeinde meint, sie schiebe die Entwicklung an! Und im Hintergrund sind´s doch ganz andere!
V.L.

8.10.10

Badelatschen


Bewerbung als Pressesprecher für Stuttgart 21. Berlin, den 08.10.2010

Lieber Bürgermeister von Stuttgart,

zufällig habe ich bei ntv erfahren, dass Sie einen Pressesprecher suchen. Da ich zurzeit sowieso eine Nebentätigkeit suche, habe ich mich entschlossen, mich auch bei Ihnen zu bewerben. Zwar wohne ich in Berlin, aber mit der Bahn wäre ich auch immer rechtzeitig in Stuttgart, wenn es nötig ist.

Ich bin auch ein begeisterter Freund von Stuttgart21, weil ich es gut finde, wenn der Steuerzahler der Deutschen Bahn vor ihrem Börsengang noch mal mit ein paar Milliarden unter die Arme greift. Außerdem steht ja so ein Bauwerk ein paar Jahre, wie man an dem alten Kopfbahnhof sieht.

Für mehr Bürgerakzeptanz schlage ich vor, dass die Bahnhöfe generell geschont werden, nicht nur in Stuttgart. Auch in Berlin sollten Fahrgäste verpflichtet werden, nicht mehr mit Straßenschuhen, Stiefeln und Kofferrollen die Bahnsteige abzunutzen.

Als Lösung des generellen Bahnhofproblems schlage ich deshalb vor, dass in Zukunft Fahrgäste im Bahnhofsbereich entweder Badelatschen tragen, oder Hausschuhe. Eventuell auch dicke Socken (aber nur gewaschene).

Wer keine Badelatschen dabei hat, darf erst gar nicht ein- oder umsteigen. Am Bahnhofseingang würde dafür eine Kontrolle vorgesehen. Gegen Gebühr kann bei Nichtbeachtung der Vorschriften ein Paar ausgeliehen werden. Siehe Gebührenordnung.
Für Fahrgäste, die von außerhalb der Badelatschenzone anreisen, sollten gleich bei der Ticketkontrolle Einwegbadelatschen kostenlos überreicht werden.

Falls die Verhandlungen über Stuttgart 21 nach den beschriebenen Maßnahmen auch weiterhin stocken sollten, käme ein Wegfall des Stuttgarters Bahnhofs in Betracht.

Bürger, die auf der einen Seite ihrem historischen Bahnhof den Garaus machen wollen, oder auf der anderen Seite ein großes Bahnhofsprojekt verhindern wollen, haben generell keinen Bahnhof verdient.
Stuttgart ohne Bahnhof wäre auch kostengünstiger. Ein Zubringer per Autobus zum Bahnhof außerhalb von Stuttgart wäre eine ökonomisch sinnvolle Lösung und würde Bahnreisenden nebenbei ein Gefühl von Airport vermitteln.
Aber nur, wenn man sich nicht einigen kann!

In der Hoffnung, Sie mit meinen Lösungsvorschlägen überzeugt zu haben, erwarte ich Ihr Stellenangebot.

Mit freundlichen Grüßen,

Volker Lüdecke

24.8.10

Erfahrungen auf der Intensivstation

Aus aktuellem Anlass der drei mutmaßlich durch im Krankenhaus erworbene Keime verstorbenen Babys an der Uniklinik in Mainz kann ich nicht mehr verschweigen, was mir dort im Sommer vergangenen Jahres auf der Intensivstation widerfuhr, als ich dort wegen einer Operation drei Tage versorgt wurde.

Vorerst möchte ich aber zum Ausdruck bringen, wie überaus kompetent, hilfreich und freundlich die regulären Krankenschwestern, Pfleger und Ärzte mich dort medizinisch betreut hatten.

Es war der zweite Tag auf der Intensiv- oder Aufwachstation, wo ich tags zuvor nach achtstündiger Narkose aufgewacht war. Ich lag dort mit zahlreichen Kanülen und Überwachungsgeräten verkabelt und erhielt von Krankenschwestern Betreuung, die sich jeweils mit Namen vorstellten und sehr freundlich und hilfreich waren. Doch dann kam ein Mann in mein Zimmer, der sich nicht vorstellte, aber behauptete, er müsse einen Bluttest durchführen. Er drehte sich von mir weg, nestelte verstohlen an einem Tester herum, dann drehte er sich zu mir und stach mich damit in den Finger. Dann ging er wortlos hinaus.

Meine Hand schwoll sofort an. Wenig später kam er zurück und behauptete, er müsse noch mal einen Bluttest durchführen. Diesmal wollte er in die andere Hand stechen. Ich verweigerte das. Er stach daher noch mal in die geschwollene Hand. Dann trug er unaufgefordert mein auf dem Nachtisch stehendes Essen und Trinken hinaus, kam mit einer Suppe zurück und behauptete, er müsse mich füttern.

Ich verweigerte die Nahrungsaufnahme, da ich zuvor schon selbstständig essen konnte. Ich sagte ihm, dass meine Frau gleich da sein werde. Er wollte mich fast zwingen zu essen, da kam zum Glück meine Frau herein und er verließ augenblicklich mein Zimmer. Von der Suppe habe ich keinen Schluck getrunken. Bald kam die reguläre Krankenschwester und war sehr erstaunt über meine geschwollene Hand, die sie dann versorgte. Zu ihrem „Kollegen“, den ich danach nicht wieder traf, äußerte sie sich nicht.

Für mich hatte diese Begegnung etwas Unheimliches und Bedrohliches, da ich noch sehr geschwächt war und mich gegen diese Person kaum wehren konnte. Unheimlich auch besonders, weil sich jemand vom Krankenhauspersonal (nehme ich an) ungehindert Zugang zur Intensivmedizin verschaffen kann, um dort seine Spielchen (aus welchen Motiven auch immer) mit wehrlosen Patienten zu treiben.

In meinen Augen könnte sich eine solche Person auch Zugang zu anderen Stationen mit wehrlosen Patienten verschaffen. Der gute Ruf des Uniklinikums Mainz und der Ruf seiner zahlreichen hervorragend arbeitenden Mitarbeiter darf nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Allerdings zeigen die drei mutmaßlich an mit Darmbakterien verunreinigten Infusionen verstorbenen Babys, wie ausgeliefert und daher extrem schützenswert der Krankenhausbereich sein muss!

Falls dort ein Irrer „Gott“ spielen sollte, muss er unbedingt selbst auf eine geschlossene Station verlegt werden!

Trauer um drei vernichtete Leben!

Und auch Trauer und Betroffenheit unabhängig davon auch aus anderem Anlass: wegen des Todes von Christoph Schlingensief.
Wie ich ihn in Berlin erlebt habe, hatte er zeitweise das in Ideologien erstarrte Theater zu einem lebendigen Abenteuerspielplatz für erwachsene Kinder verwandelt, und darin selbst immer die Rolle des „Bandenchefs“ übernommen. Eine vergnüglich kindliche Kunstform, die viel zu früh ein tragisches Ende findet!

6.8.10

Danke Bill, danke Warren!

Es ist Zeit für einen privaten Brief, der die Öffentlichkeit nichts angeht. Wow, Jungs, wie ihr die Milliardäre beleuchtet, das ist genial, eine fantastische Imagekampagne! Das ist clever! Ihr werdet Milliarden damit machen.
Und gleichzeitig unterstützt ihr tatsächlich die Wohltätigkeit, die Armen dieser Welt, die NGo´s , die vielen Initiativen für eine bessere Welt, die dringend auf Kohle warten.
Ihr werdet es schaffen, dass Malaria ein Riesen Geschäft wird, genauso wie Aids. Ich sehe das wie ihr, einfach nur pragmatisch. Helfen kostet Geld, und das muss verdient werden. Wie könnte jemand helfen, der selber nichts hat?
Deshalb hatte ich ja alle Großbankhofbesitzer im Friedrichsheim ermuntert, auf euren virtuellen Zug aufzuspringen. Leider haben die Patienten hier in Germany das immer noch nicht kapiert.
OK, ihr hättet das bestimmt besser gemacht, ich weiß. Einfach die Leute zu einem Beefsteak einladen, ihnen so viel Fleisch auf den Teller legen, dass sie davon kotzen müssen.
Und dann den Eimer halten und sagen: „Gib die Hälfte, gib einfach nur die Hälfte!“

30.6.10

Gauck---Chance für Die Linke


Seltsam anzuschauen, wie eine Partei die sich ihr bietende Chance einer historischen Erneuerung, die mit der Abwahl ihrer totalitären Vergangenheit durch die Präsidentenwahl Gaucks ungeheure Glaubwürdigkeit gewinnen könnte, stattdessen lieber die eigene Selbstzerstörung inszeniert.
Da der Betrachter dieses politischen Bühnengeschehens und des darin nahenden Verhängnisses den Handelnden zurufen möchte, „Haltet ein!“, oder „Seid ihr blind?“ führen sich die Protagonisten lieber als kleinkarierte Kleinbürger in ihrer grotesken Selbstgerechtigkeit selbst vor, als Politiker, deren geistiger Horizont über das eigene Parteiprogramm nicht hinausreicht.
Daher kann man den heutigen Tag vielleicht schon heute als das Datum in die Geschichtsbücher eintragen, an dem „Die Linke“ begann, sich aus der politischen Landschaft dieser Republik zu verabschieden.
„Leider?“ Ihr Verdienst mag gewesen sein, dass sie einer Sozialdemokratie Themen aufgezwungen hat, die diese Partei in ihrem Parteiklüngel längst übersehen hatte. Aber den gleichen Effekt können auch außerparlamentarische soziale Bewegungen erreichen, ohne jenes anachronistische Ideologiegetöse, das sich fürchterlich arrogant über andere erhebt.

7.6.10

Gauck for president!!!!

Diese lästigen Debatten der Politik zu bedienen, ist nur bei besonders wichtigen Entscheidungen geboten. Es wird ja schon hinreichend darauf hingewiesen, dass Joachim Gauck der einzige geeignete Präsident für unsere Gesellschaft sein kann. Dem ist von Herzen hinzuzufügen, dass dieses Wunder geschehen soll!
Aber eine andere riesige Chance für unsere ehemals totalitären Gesellschaften droht ungenutzt vorüberzugehen: Hilfe für unsere polnischen Nachbarn, die gegen eine mächtige Naturkatastrophe kämpfen, die mit entfesselten Strömen und Überschwemmungen zu kämpfen haben.
Es wird höchste Zeit, dass wir alle die einmalige Chance erkennen, die Herzen der polnischen Bevölkerung nach dem Grauen des Krieges wieder zu gewinnen! Um eine wahrhaftige Freundschaft zwischen Polen und Deutschen zu begründen! Wir müssen an ihrer Seite stehen!
Wo bleiben die medienwirksamen Aufrufe zur nachbarschaftlichen Hilfe? Es ist unerträglich, dass bisher viel zu wenig getan wird. Gott, schütze uns vor diesen Idioten in Amt und Würden! Amen

4.6.10

Theaterbeschimpfung?

Theaterbeschimpfung ist keine Publikumsbeschimpfung, weil Handkes Publikumsbeschimpfung aus heutiger Sicht nur eine arrogante Haltung der Theaterschaffenden gegenüber dem Urteilsvermögen und Intellekt ihres Publikums beweisen würde.
Die Verhältnisse haben sich seitdem insofern geändert, dass im Gegenteil die Theater als Trutzburgen feudaler Interessen erscheinen, in denen Großfürsten in einer Art und Weise regieren, wie es sich kein Mensch aus dem Publikum von seinem gewöhnlichen Arbeitgeber bieten lassen würde. Die Frage daraus stellt sich von selbst: wer ist eigentlich fortschrittlicher, die Theaterschaffenden in ihrer messianischen, anachronistischen Mission, oder ein Publikum mit seinem Gourmet ähnlichen Kulturinteresse?
Dass es noch um Wahrheit oder um die Darstellung „von echten Menschen“ gehen sollte, wie es als Fazit des diesjährigen Berliner Theatertreffens von sich selbst widersprechenden Kritikern gefordert wurde, ist aus dieser Sicht der Dinge obsolet: natürlich geht es grundsätzlich nicht mehr um andere, um eine seriöse Erkundung von Wirklichkeit. Sie ist ja auch in ihrem rasanten Ablauf von wechselnden Veränderungen viel spannender geworden, als die meisten schöpferischen Produkte des Theaterbetriebs zu bieten hätten. Nein, Großfürsten kümmerten sich schon immer eher um ihr eigenes Ego, als um die Lebensumstände der Menschen in ihrem Machtbezirk.
Vergleichbare Selbstherrlichkeit findet sich nur in den Logen der bedeutenden Sendeanstalten, wo sich ähnliche Szenen von Regentschaft abspielen wie hinter staubigen Theaterkulissen. Nur reiten diese Gottheiten viel unverblümter ihr privates Steckenpferd und toben sich so unerschütterlich ungeniert aus, was ihre Unerreichbarkeit im Sinne einer technischen Distanz erklären mag. Die Quote schwebt dennoch immer über ihnen, wodurch sie strukturell demokratischer sind, als die Fürsten auf Lebenszeit, die vielleicht in ihrer Karriere als Theaterleiter mal ein oder zwei sehenswerte Inszenierungen gemacht haben, und sich an den einen oder anderen relevanten Autor angehängt haben.

Eine Beschimpfung dieser öffentlichen Kulturdebakel seitens eines längst emanzipierten Publikums verlangt allerdings eine freiwillige Anstrengung, die nicht jedem Zuschauer zuzumuten ist. Der Gourmet lässt sich daher am liebsten durch gute Schauspielerleistungen verwöhnen, denn sie bilden die Schnittstelle zu seinem Sinneserlebnis und erscheinen beinahe wertfrei. Die Inszenierungen sind dabei schon fast egal, wenn sich ein nahezu privates Verhältnis zwischen Schauspieler/innen und Zuschauer/innen einstellt, sind sie lediglich möglichst wenig störendes Beiwerk und Kulissengeschiebe. Man möchte auch nicht mehr den Schauspieler sich mühen um eine Figur sehen, sondern die Intimität seiner eigenen Persönlichkeit oder Stimme erleben.
Dies ist das beinahe einzige intime Geheimnis der heutigen Unmittelbarkeit des Theaters. Die Publikumsfrage als Kartenkaufentscheidung lautet daher nicht mehr welches Stück, welcher Autor oder welcher Regisseur, sondern welche Schauspieler!
Vergleichbar mutieren die Moderatoren der TV Landschaft: man redet von Kerner, Schmidt, Maischberger, Will, Delling, Lanz und wie sie alle heißen. (geschafft hat es nur der, dessen Name als Sendungstitel in der TV Illustrierten steht) Der TV Gourmet beamt sie in sein Wohnzimmer, demnächst in 3D, und erträgt sie als Mitglieder seiner Familie. Oder eben nicht, wenn ihm sein Mitspracherecht eventuell bewusst wird.

Die Medien zur TV Beschimpfung wie zur Theaterbeschimpfung hält der Kulturkonsument längst in seinen Händen: und die Foren der Publikumskommunikation werden aufmerksamer beobachtet (und schließlich kontrolliert), als man gemeinhin glauben würde. Watch the power!
(ich kennzeichne nicht jeden Beitrag mit meinem Namen, da jeder im Impressum den Autor dieses Blogs identifizieren kann.)