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18.3.06

"Der Afrika Kinematograph"

Erstes Autorentheater Berlin
Leitung: Klara Höfels


Stückvorstellung "Der Afrika Kinematograph" von Volker Lüdecke im Literaturhaus Berlin, am Sonntag, den 2. April um 18 Uhr. Eintritt Frei!
Regie: Gabriele Jakobi
Schauspieler: Brigitte Röttgers, Dirk Weidner, Christian Klischat, Monika Praxmarer, Erwin Schastok.


Der Afrika Kinematograph

Weil einer in Afrika war. Dort gearbeitet hat für ein privates Hilfsprojekt. Aus der alten Bundesrepublik heraus. Nun zurück ins krisenhafte einundzwanzigste Jahrhundert. An den Bodensee. Will dort eine alte Lebensrechnung begleichen. Wo alles begann. Aber er läuft ins Leere. Seine Mitstreiterin hat sich entzogen. Trifft dort ihren Neffen. Beim Drehbuchschreiben mit einem Kommilitonen. Unter Druck um die Karriere. Kotzt er seine verblassten Ideale aus. Sie betrachten ihn als Material. Da rafft er sich langsam wieder auf. Mit neuen Idealen.

21.2.06

Stückelesung im Literaturhaus Berlin

Erstes Autorentheater Berlin
Am 5. März 06 um 18 Uhr findet im Literaturhaus Berlin (Fasanenstraße) die Lesung des neuen Stücks "Topterroristen Think Tank" von Volker Lüdecke statt.
Regie: Klara Höfels.
Es werden lesen: Hermann Treusch, Nikolaus Szentmiklosi, Hussi Kutlucan, Erich Schwarz, Stephan Wolf-Schönburg, Andrea Bürgin, Barbara Maria Frey
Der Eintritt ist frei.

8.2.06

Differenz: Krieg und Tsunami

Die Frage der Differenz zwischen Krieg und Tsunami

Wer erinnerte sich nicht an die Fernsehbilder der über Touristen und Einheimische sich brechenden Wellen des Tsunami?
Kurz nach der Naturkatastrophe tauchten immer mehr private Urlaubsfilmchen auf, die zur besten Sendezeit und in Endlosschleife über die Bildschirme flimmerten. Sie lösten beispiellose Wellen von Anteilnahme und Hilfsbereitschaft aus. Jeder konnte Ertrinkende und Ertrunkene, Zerstörung und Not quasi live am Bildschirm miterleben und seinen Emotionen in Form von Spenden und Diskussionen Ausdruck verleihen. Kaum jemals zuvor haben Bilder von Amateurfilmern solche Wirkung erzielt.
Wo aber sind die privat aufgenommenen Bilder jener, die in den Kriegen gegen den Irak, in Afghanistan oder im Kosovo die Folgen der von Menschen verursachten Kriegskatastrophen aufgezeichnet haben? Es gibt sie, das ist so sicher wie die Distribution handlicher Videokameras von Sony, JVC oder Canon zu erschwinglichen Preisen.
Die Würde der Opfer darf nach den ethischen Prinzipien westlicher Medien nicht verletzt werden, doch für die Opfer einer Naturkatastrophe gilt diese Medienethik nicht? Dann stellt sich von selbst die Frage, weshalb?
Die Bilder des Vietnam Krieges lösten vor vielen Jahren jene Emotionen aus, die zu Massenprotesten und zur Anprangerung der Verantwortlichen für diesen Krieg führten. Seitdem haben die Militärs es verstanden, Bildmaterial von Kriegshandlungen, gleich welcher Herkunft, aus den Sendeanstalten fernzuhalten. Daher wissen wir nicht, was dort geschah, denn wir haben es nicht gesehen.
Was wir jedoch gesehen haben, ist die extremste Form von sozialer Distanz. Die im Kopf einer Flugbombe montierte Kamera filmt beim Anflug das Ziel der Zerstörung. In der Regel ein allein stehendes Gebäude einer Industrieanlage, ohne sich in der Nähe aufhaltende Menschen. Der Treffer, die Explosion des Gebäudes, wird dann aus anderer Kameraperspektive gezeigt.
Mit etwas Fantasie kann man sich vielleicht in diesem Gebäude einen Pförtner vorstellen, dessen Tochter ihm in den frühen Morgenstunden das zu Hause vergessene Frühstückspaket vorbei bringt, und beide werden zu Opfern des Abwurfs einer intelligenten Bombe. Aber wir haben es nicht gesehen.
Wurden die Opfer des Vietnam Krieges ihrer Würde beraubt, weil man sie filmte und die Bilder in den Medien zeigte? Oder erhielten sie im Gegenteil ihre Würde dadurch zurück, dass durch ihr sichtbares Leiden der Krieg beendet werden konnte?
Für die sich abzeichnenden, in Zukunft von Menschen verursachten kriegerischen Katastrophen ist es dringend erforderlich, z.B. über das Internet, ein weltweites, neutrales Mediennetz aufzubauen, das eine überall bekannte Anlaufstelle für die Verbreitung privater Filmdokumente aus Krisen- und Kriegsgebieten wird.
Damit dieses Portal den Ruf einer anerkannt neutralen Meinungsverbreitung erhält, sollten als neutral und überparteilich anerkannte Persönlichkeiten aus jedem Kulturkreis und jeder Religion die Schirmherrschaft darin übernehmen. Denn es ist damit zu rechnen, wer sich den Kriegszielen der Militärs öffentlich entgegenstellt, hat überall in der Welt mit Diskreditierung zu rechnen.

Copyreight 2006, V.E.L.

25.1.06

Schweigen hilft nicht!

Schweigen hilft nicht!
Kann es sein, dass in diesem Land mal wieder ein verordnetes Schweigen stattfinden soll?
Da kann man Herrn Trittin nur gratulieren, dass er sich davon nicht anstecken lässt! Der Grad der Empörung darüber, dass man sich zu der Tatsache einer Entführung möglichst nicht äußern soll, wird sich allerdings bei einer sich nach jeder Abwechselung im Medienalltag sehnenden Massenkulturbevölkerung sehr niedrig halten. Das wirkt ungefähr so, als ob man den Trailer der Nachrichtensendungen kürzt.
Aber mal Tacheles reden: die ehemalige Geheimpolizei im Irak wurde von der DDR Staatssicherheit aufgebaut. Kein Wunder, dass die Mitarbeiter der Firma aus Wurzen sich dort sehr sicher fühlten. Schließlich waren sie ja genau dort, wo ihre Vorgänger früher den meisten Einfluss hatten.
Was man im Irak wohl gelernt hat, ist die Tatsache, dass man evtl. mit Scheinentführungen eine Menge Geld verdienen kann. Das hat aber nicht die Presse, sondern allein diese Regierung ausgeplaudert, um Frau Osthoffs Verhalten zu diskreditieren. Die vielleicht eine echte Idealistin ist. So fanatisch gibt sie sich jedenfalls. Ich wünsche ihr trotzdem Glück!

4.12.05

Vorwort

Die Strategie des Authentischen
Die Heiterkeit im Westen über Saddams Informationsminister und dessen Propaganda verbreitenden Nachfolger auf Seiten der islamistischen Terroristen und ihres eventuellen Anführers Sarkawi ist eine der letzten Oasen gefühlter westlicher Überlegenheit gegenüber dieser modernen medialen Präsenz des Regionalen.
Inzwischen lacht man nur noch verhalten über die zur Schau gestellte angebliche Medienunerfahrenheit terroristischer Sprecher, angesichts der gleichzeitig übermittelten Bilder schrecklicher terroristischer Brutalität und Menschenverachtung.
Weniger Beachtung aber findet der eigentliche Vorgang:
Der Angriff des regional Authentischen auf das globale Design des Westens.

Unser Mediendesign verschleierte unsere tatsächliche kriegerische Brutalität der Flächenbombardements im Irak oder Afganistan, denn die Berichte über die brutale und kriegerische Seite des Westens waren, wie allgemein bekannt, Berichte in gemäßem Design.
Genehmigt durch militärische Zensur und ausgestattet mit dem vertrauten Gesicht eines Vor- Ort-Talkmasters, der sozusagen in das Regionale hinabsteigt.
Wir sehen jedoch nicht, was dort (im Namen des Westens) wirklich geschehen ist oder geschieht. Und das erzeugt Unbehagen, weckt Neugier. So funktioniert die Strategie des Authentischen bestens, denn wir schauen uns zum x-ten Mal staunend diesen scheinbaren medialen Dilettantismus der Terroristen an und verbreiten ihn in der ganzen Welt.
Also nutzen sie geschickt die Nachrichtenvertriebswege ihrer ideologischen und militärischen Gegner.

Volker Lüdecke (Kommentar zum Artikel von Florian Rötzer http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21747/1.html )


Der Bühnen- und Filmstoff Topterroristen Think Tank entstand vor der Entführung der Archäologin Susanne Osthoff im Irak.
(ein guter Artikel zu diesem Thema: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21672/1.html )
und zum Stück Topterroristen Think Tank
Die aktuellen Kommentare über, und Verwirrungen um Frau Osthoff zeigen jedoch besonders deutlich die Berechtigung und Aktualität des vorliegenden Textes.
Zusätzlich möchte ich auch auf die Simulation von Kriegseinsätzen verweisen, für die zur Zeit in mehreren deutschen Städten für die US-Army rekrutiert wird. Ihr könnt euch dort gegen einen Hungerlohn der Simulation von Kollateralschäden aussetzen. Viel Spaß, die Adresse: www.us-statisten.de
Allein die beschriebenen Bedingungen sind in meinen Augen menschenunwürdig. Lest selbst!
Wer sagt denn, dass Blogger nichts verändern können?

http://www.netzeitung.de/internet/372634.html

Zu Topterroristen Think Tank:
Die amerikanische Politik, wie auch immer bewertet, bedient sich zunehmend so genannter Think Tanks. Sie haben sehr großen Einfluss auf das reale politische Handeln. Mögliche Politik- und Zukunftsszenarien werden simuliert. Ähnlich verfährt auch das Militär.
Einen solchen Versuch einen gesellschaftlichen Vorgang mit theatralischen Mitteln zu beschreiben, also mit wechselnden Perspektiven, ernsthaft, komisch, schräg, poetisch, karikierend und spannend, unternimmt der vorliegende Text, Topterroristen Think Tank.
Viel Spaß beim Lesen!

Volker Lüdecke

Titel des stücks/ Filmstoffes


Topterroristen Think Tank


Ein Bühnenstück/ Filmstoff von Volker Lüdecke

Prolog

Stabilität, meine Herren
Ist oberstes Gebot für
Volkswirtschaften. Doch
Gibt es einen Krieg gegen
Zum Beispiel Terroristen
So heißt es ihn verbergen

Der Unterschied, meine Herren
Zwischen einerseits Verbergen
Und andererseits Verstecken
Macht unsere Kunst aus im Feld
Von Demokratie zu handeln
Mit ihrer freien Presse

Der Bürger hat Verständnis
Als Laie nicht zu wissen
Was dort genau geschieht
Sofern man ihn im Groben
Und Ganzen meinungsweise
Teilnehmen lässt