Mein Profil bei linkedin

l%C3%BCdecke-a8699a43?trk=profile-badge">Volker Lüdecke

6.6.25

Teflon, die Spree und der Hirschgarten

Wenn ein amerikanischer Hersteller von Bratpfannen in Brandenburg eine Bratpfannenfabrik eröffnet, muss er damit rechnen, dass ein Platzhirsch aus Brandenburg den heimischen Garten verteidigt. Im Gasthaus „Zum Hirschen“, am Stammtisch, oder am Stammtisch der Theaterkantine. Sich selbst auf´s Maul geschaut, zeigt sich Theater auf einmal „volksnah“ und nutzt die Klinge des „Überschreibens“, sein schärfstes Schwert gegenüber dem Original.

Der Originaltext sei tot, es lebe die „Überschreibung“?

Hirsche haben bekanntlich verschieden große Geweihe, auch soll es Unterschiede in der Größe zwischen amerikanischen Hirschen und einheimischen Platzhirschen geben, doch nach marxistischem Verständnis sind beide gleich: Sie verfügen über die Produktionsmittel, um Bratpfannen und Theaterstücke zu produzieren.

Doch wer hat die Bratpfanne erfunden, wer den Garten gemacht? Sie nicht, nicht ihr Geist. Sie gleichen einander im „Überschreiben“, mal Bratpfanne breit, mal Bratpfanne mit Flügeln, mal Obstgarten im Havelland, mal Gärten aus künstlicher Intelligenz.

Was unterscheidet vom amerikanischen Trend? Fremde dämonisieren, Migration verteufeln?

Während gutmütige Brandenburger neugierig hinter ihren Gartenzäunen staunen, wie gleichförmig die Wasser der Spree von der Oberlausitz hinunter zur Havel fließen, ist es im Theater um ihre Gärten geschehen: Giftige Atompilze sprießen zur Apokalypse empor. Im Staatstheater Cottbus enden Fritz Gärten, auch Sanssoucis bleibt nicht verschont.

Vielleicht ließen sich Gartenphilosophie und Bratpfannen Apokalypse auf einer metaphorischen Ebene miteinander verkleben, aber wenn´s partout nicht zusammenhält, taucht aus dem Backstage Kosmos eine Kamera auf, den inhaltlichen Bruch ästhetisch zu bebildern.

Auf der Bühne ist die Dystopie ein Stilmittel zur mahnenden Voraussicht. Mit gespielten Bunker „Livebildern“ wird sie eher zum erzählerischen Notstand der darstellenden Künste.

Ums Publikum wachzuküssen, müsste das Ensemble es schaffen, verdrängte Urängste zu erschließen. Solche irrationalen Kräfte wie Schaudern, Beten, Aggressionen oder Fluchtreflexe, jene Gründe, die in uns verschüttet liegen. Sie sind essentiell für eine Bühnenkunst, die in Deutschland verlustig gegangen wurde. Der Mensch an sich, zu Recht Gegenstand der dramatischen Künste, wurde hierzulande beispiellos überwunden.

Unserer verletzlichen Zivilisation gegenüber steht eine global entfesselte Megamaschine, deren Rädchen wir gleichzeitig sind. Theater hätte das Potential, unsere Ängste vor diesem Mahlwerk ans Licht zu bringen, als Voraussetzung dafür, die eigene Haltung zu bestimmen. Zum Schauspieltheater gehören Subtexte, die den Geist des Gesprochenen definieren. Wenn die Regie sie nicht lesen kann, wird auch kein Zuschauer sie hören und als von den Figuren erspielt erkennen können.

In meiner Mephisto-Trilogie, deren Parallelen zu manch Aufgeführtem dem geneigten Leser leicht auffallen werden, kann der Betrachter in logischen Handlungsstufen die dramatische Entwicklung aktiv miterleben. Aufgrund dieser Struktur kann er selbst frei assoziiere, ohne „overloaded“ ins theatrale Chaos zu stürzen.

Ob die Ästhetik einer zukünftigen Inszenierung meiner Mephisto-Trilogie dann comichaft, trashig oder noir ausfiele, spielt in dieser Dramaturgie nicht die entscheidende Rolle.

Als Theaterautor möchte ich gern einmal die Inszenierung einer "Überschreibung" überschreiben. Von welcher Regie, wähle ich noch aus.

Mephisto-Trilogie: Teil I Mephisto und die weise Frau (Verlag razzoPENuto, Berlin), Teil II Kaventsmann und die Faust im Kopf, Teil III Being Mensch

Postblitz: Bildungsbürger dürfen ihren Goethe zücken und sich mit dem Faust Mephisto schmücken, denn das Dämonische schlummert in ihnen, oder nirgends.

Copyright 2025, Volker Lüdecke, Berlin


 

3.6.25

Blatten ist Morignone

 


Der Bergsturz von Blatten ist nicht die einzige Katastrophe dieser Art, wenngleich die Bergsturz Katastrophe, die den Ort Morignone unter sich begrub, viel mehr Opfer forderte.

Mein Drehbuch dazu liegt schon seit Jahren vor. Vielleicht begreift nun ein Filmproduzent, welche Folgen der auftauende Permafrost im Hochgebirge zeitigt, und dass dieser Stoff mit den Mitteln der kritischen Unterhaltung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollte. Wer Drehbücher nicht so gern liest, darf sich gern meine Bühnenfassung oder meine Romanfassung Morignone zur Lektüre vornehmen. Die Filmrechte sind beim Drei Masken Verlag in München erhältlich.

Angesichts der nun in der Schweiz in Blatten sichtbar gewordenen katastrophalen Ereignisse, weigern sich einige immer noch, die wissentschaftlich belegbaren Ursachen zu benennen. Vielleicht liegen ja Verdrängung und Ignoranz heute generell stärker im Trend als noch vor ein paar Jahren. Es wäre an der Zeit, sich endlich zu entblöden!

Meine Hauptfiguren betreten das Terrain als junge, angehende Wissenschaftler, die versuchen, aus den Spuren der vergangenen Katastrophe Schlüsse für ihre Zukunft zu ziehen. eine der beiden Hauptfiguren wird selbst durch einen beinahe tödlichen Sturz in die Vergangenheit zurückversetzt, wo für sie das Leben im Dorf Morignone auf fantastische Weise aufersteht. Doch mit dem Wissen von der herannahenden Katastrophe verliert die imaginierte Idylle ihre Unschuld, die Protagonistin kann die bedrohlichen Vorzeichen nicht ignorieren, denn sie weiß ja bereits, das die Auslöschung von Morignone kurz bevorsteht.

Man hätte damals hinschauen können und sollte es heute umso mehr!

Unsere Ohnmacht speist sich aus dem ungeheuer Gewaltigen. Diese Bedrohung wirkt so lähmend auf uns ein, dass ein Lebensgefühl wie in den Zeiten des Kalten Kriegs vorherrscht. Damals wäre die Atomschlacht fast ausgelöst worden, hätte nicht ein Mensch seinen Verstand über die Befehlskette gestellt. Wäre es damals nicht aufgehalten worden, gäbe es uns heute nicht mehr. Dieser eine Mensch kann heute jeder sein.

Volker Lüdecke, Berlin

8.5.25

KULTURSTREIK IN BERLIN


Der Rücktritt des Berliner Kultursenators Joe Cialo brachte die desaströse Kulturpolitik des Berliner Senats kurzfristig zurück in die News.

Angesichts der Einsparungen von 130 Millionen Euro im Kulturetat 2025 ist sein Rücktritt immerhin eine konsequente Entscheidung, die Respekt verdient.

Die aber insgesamt träge Aufmerksamkeit auf dieses Thema offenbart die grundlegenden Fehler auf Seiten der politisch Verantwortlichen und auf Seiten der Berliner Kulturszene.

Wer für seine Arbeit keine Rechnungen stellt, wird für seine Arbeit auch nicht bezahlt.

So einfach ist das und diese Binse trifft den Kern des Missverständnisses, was Kulturarbeit tatsächlich leistet.

Das scheinbar Selbstverständliche, das immer irgendwie da ist, wird nicht als Leistung, sondern als Selbstverständlichkeit wahrgenommen. Darin unterscheidet sich die Kultur nicht von der äußeren Sicherheit, die auf einmal mehr Geld kostet, seit sie fehlt, weil Russland die Ukraine überfallen hat.

Fehlte von heute auf morgen die gesamte Berliner Kultur, würde allen Bürgern und Bürgerinnen der Hauptstadt deutlich vor Augen geführt, welchen Wirtschaftseffekt wir durch unsere kreative Arbeit erzielen. Und dass es absolut gerechtfertigt ist, unsere Leistungen in Rechnung zu stellen.

Dafür benötigen wir einen unbefristeten Kulturstreik in Berlin!

Allein ein umfassender Streik, der alle Sparten der Berliner Kultur einschließt, sämtliche Theater, Museen, Opern, Philharmonie, Tanzensembles, Bibliotheken, Galerien, Konzerthallen, Kinos, Festivals, Musikclubs, Performancekünstler, Lichtgestalter, DJs und DJanes, Bands, Autoren und Autorinnen, Maler und Malerinnen, Filmproduzenten und Filmproduzentinnen, Architekten und Architektinnen, Bildhauer und Bildhauerinnen und die vielen anderen Kreativen, die das Image Berlins prägen, die mit ihren Werken die Stadt Berlin über Jahrzehnte zu einem der beliebtesten Reiseziele weltweit gemacht haben, könnte die Öffentlichkeit aufklären. Babelsberg sei an dieser Stelle ebenfalls herzlich mit eingeschlossen.

Wir alle zusammen haben erreicht, dass Berlin auch von zahlreichen Fachkräften als attraktiver, multikultureller Standort für den eigenen Arbeitsplatz wahrgenommen wird. Berlin gilt als lebendige Stadt, in der sich rund um die Uhr Kultur erleben lässt.

Wir haben erreicht, dass die Kassen der Hotels, der Bars, der Restaurants, der Deutschen Bahn, der Fluggesellschaften, des BER, des Nahverkehrs BVG, der Busunternehmen, der Shopping Malls, Diskotheken und Andenkenläden, der Späties und Tankstellen, der Bordelle und Massagesalons und der Dealer und sonstiger Händler gefüllt werden, und damit viele Berliner und Berlinerinnen in Lohn und Brot stehen.

Nur durch einen Kulturstreik werden diese Unternehmen erkennen, welche Bedeutung wir für ihr Business haben. Ohne einen Streik werden wir auch in Zukunft als Gratisdienstleister und Gratiswerbetreibende missbraucht werden.

Vom ersten Streiktag an werden ihre Bilanzen brutale Verluste zu verzeichnen haben, aber erst dann werden sie dazu bereit sein, mit uns zusammen auf die Straße zu gehen.

Diese neue Sicht auf die vorherrschende Struktur der Kulturförderung in Berlin werden bestimmt nicht von denen geteilt, die über die Vergabe der Fördermittel entscheiden. Weder die zuvorderst Begünstigten noch die politisch Verantwortlichen werden diesen Streik unterstützen. Sobald ihre Kultureinrichtungen halbwegs gesichert sind, werden sie sich nicht mehr mit den unabhängigen Kulturschaffenden solidarisieren, die ihre Leistungen für die Stadt Berlin genauso berechtigt in Rechnung stellen können.

Die Höhe ihrer Subventionen könnten ja andere Kulturschaffende dazu ermuntern, vergleichbare Beträge zu fordern. Aber ohne ein bisschen Widerstand gegen die Sparmaßnahmen kommen sie auch nicht aus. Ein paar nette, spaßige Aktionen dürfen schon sein. Dafür finden sich Clowns, die den Protest wie ein „Umsonst und Draußen“ Festival aussehen lassen. Das ist "einvernehmlicher Widerstand" und so wirkungsvoll wie Mottoficken a la "Make Love not War".

Nach dem Rücktritt von Joe Cialo hat die designierte Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson sich bereits beliebt gemacht, um das Problem der Finanzierung der Berliner Kultur möglichst geräuschlos über die Bühne zu schieben.

Scheinbar stellt sie sich auf die Seite der Kulturschaffenden, indem sie rhetorisch geschickt weitere Kürzungen für die kommenden Jahre ablehnt. Die 130 Millionen Kürzungen sind mit ihrem visionär-hypothetischen „Blick in die Zukunft“ kein Thema mehr, und sie positioniert sich einvernehmlich.

Bravo, ein rhetorisches Meisterstück der Politik!

Die tatsächliche Lage der Mehrheit der Berliner Kulturschaffenden gerät im Schatten solcher Manöver aus dem Blickfeld. Die bislang gering, oder gar nicht geförderten Sparten der Hauptstadtkultur spielen keine Rolle in dieser Vision von der Zukunft Berlins. Dabei schrumpfte gerade in den letzten Jahren die freie und unabhängige Kulturszene in Berlin, nicht zuletzt aufgrund von gestiegenen Mieten und Lebenshaltungskosten. Berühmte Kultureinrichtungen wie das „Mensch Meier“ und viele andere Clubs und Spielstätten mussten schließen.

Um den tatsächlichen Schaden für Berlin realistisch zu beziffern, müssen die Beträge sämtlicher Rechnungen addiert werden.

Vergleicht man einmal den weltweiten Ruf des Kulturtempels Berghain mit dem internationalen Image des Kulturtempels Friedrichstadtpalast, brauchen sich beide nicht voreinander zu verstecken. Ähnlich ließen sich viele ähnliche Vergleiche ziehen. Eine Neubewertung der unabhängigen Berliner Kultureinrichtungen ist dringend erforderlich.

Natürlich kann sich das Berghain seine DJs leichter leisten als der Friedrichstadtpalast sein Ensemble und seine Bühnengewerke. Es ist unbestritten, dass die Ensembles und Orchester Berlins einen ungeheuren Aufwand betreiben müssen, um im internationalen Vergleich zu bestehen. Auch für sie darf es keine Einsparungen geben, denn keine Sparte der Kultur darf gegen eine andere ausgespielt werden.

Die Bedarfe müssen vollumfänglich erfasst und endlich fair beglichen werden. Dafür müssen zum Ende des Streiks neutrale Schlichter und Schlichterinnen die für Berlin zukunftsweisende Debatte führen. Für alle, die ihre Kulturarbeit über Jahre bewiesen haben, müssen angemessene und faire Lohnangebote entstehen.

Es geht darum, wie Berlin in zehn Jahren aussehen soll: Eine gesichtslose Touristenboutique oder eine lebendige Kulturstadt mit eigenem Pulsschlag?

Der sogenannten Geberseite muss endlich klarwerden, dass sie defacto eine harsch ausbeutende Nehmerseite ist. Und der sogenannten Nehmerseite muss endlich bewusst werden, dass sie mächtiger ist als sie scheint.

Berlin ist für Kulturschaffende keine billige Spielwiese mehr, sondern ein teures Pflaster. Auch diese Entwicklung muss berücksichtigt werden. Flächen und Liegenschaften müssen für Festivals, Probenräume und Ateliers bereitgestellt werden!

Die bisherigen Strukturen der Berliner Kulturförderung sind veraltet und weder fair noch gerecht. Wer ohne eigene Dynastie oder Lobbyisten dasteht, liest bei Antragstellung für Projektgelder die bekannten Sätze des Kultursenats: „Förderung nach Haushaltslage“.

Welch Aufschrei würde erfolgen, würde bspw. Siemens seinen Angestellten „Bezahlung nach Auftragslage“ anbieten?

Ein unbefristeter Kulturstreik kann erreichen, dass Reisen nach Berlin kurzfristig unattraktiv werden: Tickets gelten nicht mehr, Konzerthallen bleiben geschlossen, Philharmonie, Literaturhäuser, Kinos, Buchläden, Theater, Tanzensembles und Opern sind dicht und die DJs legen in den Clubs nicht mehr auf. Bibliotheken, Ton- und Filmstudios arbeiten nicht, keine Festivals, Dreharbeiten werden verschoben, Museen und Galerien bieten zur Besichtigung verschlossene Pforten, Straßenmusiker bleiben stumm.

Die Hauptstadt wie in den Zeiten der Pandemie, das würde weltweit Aufmerksamkeit erregen!

Ein Denkzettel, der eine lange Liste zur Begründung hat, denn dieser Kulturstreik kämpfte damit weltweit für eine faire Anerkennung von Kulturarbeit. Für den Wandel im öffentlichen Bewusstsein dahin, endlich zu begreifen, was Kunst und Kultur für die Metropolen leisten.

Dass wir nicht um Almosen betteln, sondern lediglich unseren Arbeitslohn einfordern!

Wer diesen Bewusstseinswandel blockiert, muss sich eines Tages die Frage gefallen lassen, warum Kulturbegeisterte in der ganzen Welt Berlin meiden. Diejenigen müssen erklären, warum über Jahrzehnte gewachsene Fähigkeiten und Talente verdrängt wurden und durch Gastspielbühnen und Touristennepp nicht ersetzt werden konnten.

Ein unbefristeter Kulturstreik wäre auch eine Chance, die verkrustete Fragmentierung des Berliner Kulturlebens mit seinen Ost-West Rivalitäten, überkommenen Erbhöfen und hermetischen Kultursektoren aufzusprengen.

In den 80er und 90er Jahren waren die Kultureinrichtungen noch durchlässig, heute erscheinen viele hermetisch abgeschottet wie eine Sekte.

Offenheit und Durchlässigkeit sind aber Voraussetzung für eine Berliner Kultur, die sich im internationalen Vergleich durch unverwechselbare Originalität auszeichnet. Nachahmen und Importieren können viele, aber Originelles entsteht nur im Zusammenspiel zwischen innovativer Subkultur und lokaler Präsentation.

Berlin braucht für seine Zukunft eine Kulturgewerkschaft, die den Nutznießern der Kulturarbeit eine gerechte Kultursteuer abtrotzt. Deren Erträge mögen dann in Zukunft fair verteilt werden!

Volker Lüdecke

 

25.3.25

Stopp your bullshit, Google!


 Artikel bei Linkedin

Heißen Sie Müller oder Meier? Dann kennen Sie bestimmt das Problem, im Internet mit einer anderen Person gleichen Namens verwechselt zu werden, selbst wenn Sie einen eher seltenen Vornamen haben, irgendwer heißt wie Sie.

Wer im Internet recherchiert, hat es meistens eilig, und Google beschleunigt die Personensuche bereits während der Buchstabeneingabe durch eine eigene Vorauswahl, die unterhalb des Eingabefelds erscheint.

Diese „Zeitersparnis“ führt aber erst recht zu Verwechslungen, denn vertraut man auf diese Vorauswahl, im guten Glauben, Google könne gleichnamige Personen in Zeiten von Big Data und personalisierter Werbung treffsicher unterscheiden, verliert man die gewonnene Zeit durch eine noch aufwändigere Recherche, weil man wieder zurück zum leeren Google Eingabefeld muss, um die Vorauswahl für die andere Person gleichen Namens aufzurufen, also ein Bullshit sondergleichen gegenüber anderen Suchmaschinen, die einfach alle Suchergebnisse zum eingetippten Namen auflisten und Recherche und Zuordnung der menschlichen Intelligenz überlassen.

Mit einem per Knowledge Graph Karte vergebenen Adelstitel „Person des öffentlichen Lebens“ krönt Google neuerdings per Algorithmik (oder Sportgymnastik) seine Vorauswahl zu einer viel jüngeren Person in Nürnberg, die namensgleich mit mir ist, und verziert dessen edlen Clubausweis mit Zugang zur Google High Society ganz unanständig mit meinem Verlagsfoto auf der Webseite des Bühnenverlags Felix Bloch Erben.

Das Foto mit meinem jungen Antlitz wurde dort 1995 zusammen mit meinen Stücktexten „Mesalliance“ und „Darja“ erstmalig veröffentlicht. Für meinen Stücktext „Darja“ (seit 2008 im Drei Masken Verlag) erhielt ich 1997 am Pfalztheater den Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis, siehe Wikipedia.

Die Frage muss erlaubt sein, wie der US Tech Konzern Alphabet auf die Idee kommen kann, seiner Suchmaschine Google eine Bewertung europäischer Gesellschaften zu erlauben? Wieso darf ein amerikanischer Algorithmus darüber entscheiden, welche Personen in Europa zu „Personen des öffentlichen Lebens“ gekürt werden?

Eine Suchmaschine mit dem Namen Doof, die zu einem fiktiven europäischen Tech-Konzern gehört, dessen reales Scheitern als Gegengewicht zu den heutigen amerikanischen Tech-Giganten in einer fiktiven Geschichte erzählt werden müsste, könnte nach Einhaltung sämtlicher europäischer Datenschutz Vorschriften und ethischen Normen vermutlich Mitte der 30er Jahre betriebsbereit sein.

Man erinnert sich in diesen Krisenzeiten schließlich auch an das europäische Galileo Satellitenprogramm von Eutelsat, dessen Bedeutung, rückblickend, nicht größer hätte werden können.

Die europäische Suchmaschine Doof wird also in zehn Jahren an den Start gehen und Google seine hegemonialen Marktanteile entreißen.

Endlich wehrt sich die EU gegen Wettbewerbsverzerrung im Internet und droht dem Google Konzern Alphabet mit milliardenschweren Strafen, weil, u.a., Google in seinen Suchergebnissen die eigene Kundschaft bevorzugt. Nach zwanzig Jahren Tiefschlaf ist Europa endlich aufgewacht.

Man darf gespannt sein, wie treffsicher die Algorithmen sein werden, mit denen Europas Doof ab 2035 „Personen des öffentlichen Lebens“ in den USA identifizieren und hervorheben wird. Vielleicht gar keine, denn was bedeutet heutzutage schon „Öffentliches Leben“? „Öffentliches Leben“ im Internet?

Seien wir großzügig und gestatten dem großen amerikanischen Alphabet Konzern seine Spielereien, in einer fremden Gesellschaft über die öffentliche Bedeutung von Personen zu spekulieren. Ich selbst empfinde mich als einen einfachen Bürger, der seit Beginn der 80er Jahre Texte verfasst, die uraufgeführt, verfilmt, als Buchtitel veröffentlicht oder in Zeitungen abgedruckt wurden, siehe Wikipedia.

Beschädigt Google durch seine doofen Algorithmen meine Reputation als Autor, und fördert die namensgleiche Person in Nürnberg vorsätzlich Ununterscheidbarkeit im Internet, gibt es Ärger, denn meine Arbeit sollte genauso respektiert werden wie die Arbeit aller Bürger, die täglich hart arbeiten, um ihre Produkte herzustellen und ihren Lebensunterhalt damit zu verdienen.

Stopp your bullshit in Europe, Google!

Volker Lüdecke, Berlin

24.2.25

die zweite THEATERBÜHNENBESCHIMPFUNG von Volker Lüdecke


 Drama Dramatiker-Dramatiker Drama

Infos zum Stücktext

Kurz nach der Veröffentlichung dieses Buchs, meiner zweiten Theaterbühnenbeschimpfung, die erste von 2007 erschien im Drei Masken Verlag 2008, wurde bei Google erneut der Versuch unternommen, meine Vita mit Hilfe eines irreführenden Fotos zu manipulieren.
Solche Manipulationen meiner Vita, mit dem kriminellen Hintergrund der beabsichtigten Rufschädigung und dem Tatbestand der schweren Verleumdung, erlebe ich als Theaterautor bereits seit Jahrzehnten. 
Vielleicht auch deshalb, weil ich grundsätzlich und ganz altmodisch meine veröffentlichten Texte selbstverständlich allein verfasse, wovon lediglich eine Auftragsarbeit meines Verlegers FBE an mich, die Dramatisierung einer Biografie, eine Ausnahme darstellt.
Den Beginn einer ganzen Serie solcher Verleumdungen, und auch Diebstählen an meinen Textarbeiten, also der Herstellung von Plagiaten auf Kosten meiner geleisteten Arbeit, könnte mit meiner fatalen Fehlentscheidung zusammenhängen, die Uraufführung meines 1995 im Verlag Felix Bloch Erben in Berlin erschienenen Stücktextes DARJA, aus Dankbarkeit für ihren Schauspielunterricht an der HdK, in die Hände der Schauspielerin und Regisseurin Miriam Goldschmidt gelegt zu haben.
Meinen Stücktext DARJA erhielt Miriam Goldschmidt zu ihrer ersten Lektüre Monate nach der Preisverleihung in 1997!
Ihre Vita von 2002, fünf Jahre nach meiner Auszeichnung mit dem Else Lasker Schüler Dramatikerpreis und vier Jahre nach ihrer Inszenierung meines Stücktextes DARJA am Pfalztheater Kaiserslautern, stellt sowohl meine als auch Miriam Goldschmidts Vita korrekt dar, während nach ihrem Tod, wie ich nun feststellen musste, ihr Wikipedia Eintrag eine gänzliche andere Darstellung zeigt.
Ihre Originalvita, die jeder IT Forensiker als echtes Zeitdokument erkennen wird, kann bei mir eingesehen werden.
Volker Lüdecke, Berlin im Februar 2025