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21.11.12

Das große Welttheater ~ "Weltuntergang 2012"

noch 31 Tage
Die Katastrophenspielpläne der deutschen Theater sind alle gleich. In der Krise drängt man sich um Goethe oder hängt sich am Brecht auf.
Welcher Dramaturg, welcher Regisseur, welcher Intendant käme auf die Idee, seinem Publikum am Abgrund der Menschheit etwa einen Tankred Dorst, einen Martin Walser oder einen Volker Lüdecke zuzumuten? Auch eine Marlene Streeruwitz würde dann nicht aufgeführt.
Am Abend des Weltuntergangs würden sie im Deutschen Theater gewiss Goethes Faust Teil eins und Teil zwei geben. Im Anschluss festliche Musik.
In der Volksbühne käme Frank Castorfs Faust auf die Bühne, mit dem Schwerpunkt Teil zwei und drei, danach Rammstein.
Die Schaubühne am Lehniner Platz würde Faust Teil eins und Teil zwei in dreißig Minuten aufführen, gespielt von einem Schauspieler allein. Dann käme Mahlers 4. Sinfonie, gespielt vom schnell zusammengerufenen ehemaligen Tanz Orchesters des SFB.
Im Berliner Ensemble würde der Urfaust gegeben, danach Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Musik Kurt Weill.
Und in einer der Vorstellungen würde ungerührt der Theaterkritiker Hartmut Krug hocken, weil er vom Weltuntergang nichts mitgekriegt hat.
Und würde in seinen Schreibblock notieren:
"Dufte! Endlich mal wieder gutes Theater in Berlin."
V.L.

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